Qurantalk 53 mit FINN. ... Sexuelle Nötigung...



Heute  abend war wieder Quarantalk mit FINN.

Diesmal ging es nicht nur um die Lockerungen in der Corona-Krise, um die sich Finn besonders Sorgen macht.

Joko und Klaas setzten sich gegen die sexuelle Belästigung von Frauen ein. Ein 15-Minütiges Video, auf Facebook. Instagram und Pro 7. Ich habe mir das Video zweimal angesehen, es auf Facebook mehrfach geteilt und es hat mich nachdenklich gemacht. Mich hat die Vergangenheit eingeholt. Und das scheinbar vergessene oder verdrängte kam ungebeten wieder zum Vorschein, obwohl ich mich damit mehrfach auseinandersetzte, mit Freunden darüber diskutierte und es teilweise auch in psychologischer Beratung thematisierte.

Mit Dreizehn hat mir ein Mann unter den Rock gegriffen, als ich in einer Menschenmenge auf der Kasseler Frühjahrsmesse stand, es war am hellichten Tag und der Mann hatte nicht die geringsten Skrupel, entdeckt zu werden, noch hatte er Angst, daß ich mich zur Wehr setze, aber geistesgegenwärtig habe ich ihn getreten, als er mir am Slip rumfummelte, und mich mit voller Kraft seinen Fängen entrissen, was nur mit festen Tritten möglich war. Gemeinsam mit meinen Freundinnen haben wir fluchtartig die Messe verlassen, er verfolgte uns, da ich ihn scheinbar ziemlich verletzt hatte, wir konnten ihn aber abhängen. Diese Ereignis hat mich bis heute nicht los gelassen.

Mit 28 hat mich ein junger Mann in der vollen Straßenbahn belästigt, indem er mit seinen Füßen ständig meine  Füße streichelte und ich hatte Mühe, aus dem Vierersitz aufzuspringen, er schaffte es immer wieder,  mich auf den Sitz zu drängen, ich hätte schreien können, aber war wie gelähmt, und diese "Streicheleinheiten" waren total widerlich und unangenehm. Irgendwann konnte ich mich loseisen, und es fühlte sich an wie Stunden.  Kein Fahrgast schien etwas bemerkt zu haben. Scheinbar ist jeder so mit sich beschäftigt, daß er bzw. sie es nicht bemerkt, nicht bemerken will oder sich einfach nicht einmischen. So viel zur Ignoranz unserer Mitmenschen.

Vor einigen Jahren hatten wir einen Schrebergarten im Stadtteil Wolfsanger gepachtet. Als unser Gartennachbar heiratete, hat er alle Gartenfreunde  eingeladen und im Garten gefeiert. Nachts, als mein Mann schon mal das Auto holen wollte, war ich kurz allein mit dem Gastgeber, und half kurz beim Aufräumen, da packte er mir einfach an den Po. Ich habe ihn beschimpft, was das solle, da meinte er nur "Ich soll mich nicht so anstellen, heute wäre ja schließlich seine Hochzeit ! " Als wenn das ein Argument dafür wäre, daß man dann so etwas darf. Eigentlich hätte ich seine Frau informieren sollen, was sie da für ein Früchtchen geheiratet hat. Dieser NAchbar hat mir auch ständig buchstäblich auf den Busen gestiert, wenn ich im Garten im Badeanzug lag, obwohl ich mich schon so positioniert habe, daß er mich nur indirekt ansehen konnte. Dieser Typ war absolut notgeil. Dirk meinte nur, "Du hast Dich gewehrt, ist doch gut so" Irgendwie hatte ich erwartet, dass Dirk ihm mal ordentlich die _Meinung sagt. Aber nicht nur das, andere Dinge wurden in dieser ach so tollen Gartengemeinschaft immer wieder unter den Teppich gekehrt. Die Stieftochter dieses Nachbarn hat sich mir einige Zeit später, als sie ca. sieben Jahre alt war, anvertraut, daß sie jemanden "das Ding da unten" anfassen müßte, und er würde ihr immer Barbiepuppen dafür kaufen. Das arme Kind konnte sich  der Mutter nicht anvertrauen, sie hätte ihr nicht geglaubt. Ich mußte ihr auch versprechen, mit niemandem darüber zu sprechen. Bei genaueren Beobachtungen hatte ich den Vater des Nachbarn in Verdacht, auch, weil er ständig mit dem Mädchen auf Toilette ging. Ich habe dann das Jugendamt von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt. Was daraus geworden ist, weiß ich nicht, da die Familie einige Zeit später nicht mehr im Garten war, da die Frau schwanger war und sie dadurch auch den Garten verwahrlosen ließen. Bedingt durch diese Vorfälle habe ich Dirk gesagt, daß ich den Garten nicht mehr betreten möchte. Wir haben aber erst drei Jahre später einen Käufer gefunden, der leider nur ein Drittel davon zahlte, was der Garten wert war, aber ich war froh, daß ich da nicht mehr hingehen mußte.

Wie schön, daß Finn zum Schluss wieder Musik empfohlen hat. Das lenkte mich ab.  Das Video von Robin, Cover von  Alice Phoebe Lou.  U2 .... wie schön, daß Finn auch ein Fan dieser Band ist, die ich seit Jahren so verehre.

Und Finn ist auch ein wunderbarer Musiker. Das hatte ich ja in einem vergangenen Post bereits erwähnt. Ein Student der Naturwissenschaften, der in zwei berühmten Kasseler Bands, nämlich Alter Kaffee und LWFLD mitspielt. Und der selbst komponiert. In englisch und deutsch singt. Scheinbar die Texte und Melodien so aus dem Ärmel schüttelt. Und der außerdem an dem Video von Robin mitwirkte. Und ganz nebenbei noch jede Woche dieser wunderbare Podcast. Mit interessanten Themen. Mit brisanten Themen, wie Belästigung von Frauen. So einfühlsame Männer sind selten.

Vielen Dank, lieber Finn.















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