Ein Leben ohne...

08.08.2019

Ein Leben ohne.....

...  Katze ist möglich, aber sinnlos, schreibt Facebook heute morgen.

Heute ist der Tag der Katzen.

Man mag mich für herzlos halten, aber für mich ist es durchaus möglich und auch wesentlich angenehmer ohne Katzen. Das wird einige wundern, wo ich doch so tierlieb bin, die Elefanten unterstütze, und Hunde über alles liebe, sogar Waschbären würde ich retten und nicht essen, wie es hier schon einige Landsleute tun.

Und ich liebe Spinnen. Die dürfen, sie müssen sogar in unserer Wohnung sein, denn Spinnen bringen ein gutes Karma in die Wohnung, und wenn eine Spinne sich hier niederläßt, ist das ein Zeichen dafür, daß wenig Schadstoffe in der Wohnung sind. Das wissen die Stubenfliegen aber auch und nerven uns momentan in Scharen.  Da hilft nicht mal Lavendel oder Tomatenstängel... Nun ja. Noch mal zur Spinne. Eine hatten wir sage und schreibe fast ein Jahr hier zu Gast. Sie versteckte sich hinter dem Schallplattenschrank, scheinbar mochte sie unsere Musik  - oder auch nicht - und ab und zu ließ sie sich blicken, so als wolle sie hallo sagen und  sich bedanken, daß sie bei uns wohnen darf. Und diese braunen Motten bzw  Falter. Mein Mann sagt immer, so schöne Tiere, nimmt sie vorsichtig und setzt sie nach draußen, wenn sie sich mal wieder hier verirren, weil ich mich vor denen wirklich ekle.

Und ja-die Fledermäuse. Dazu gibt es zwei Anekdoten. Vor einigen Jahren hatte sich eine im Keller versteckt. Beinahe hätte der Hausmeister sie entsorgt, weil er dachte, sie sei eine lästige große Fliege. Es war eine Zwergfledermaus, Dirk konnte sie gerade noch retten und setzte sie auf unserem Balkon hinter eine Wurzel, so ein Teil, was aussieht, wie ein Waldschrat und was zur Zierde auf dem Balkon an der Wand hängt und wir saßen abends gebannt davor, wann sie wohl  hinter dem Ding hervorkriecht und davon fliegt. Ich hatte sie gestreichelt, als Dirk sie auf der Hand hatte und sie hat gefiepst wie eine Maus. Ihr Fell ist wie Samt und ich war sofort schockverliebt. Daher hätte ich gern mal gesehen, wenn sie bei Dämmerung davon fliegt. Darüber sind wir eingeschlafen auf dem Balkon und haben sie leider verpasst. Sie hat leider keinen Gruß dagelassen "ich bin dann mal weg". Bye bye Fledermaus...   Und ein Jahr später hatten wir eine im Schlafzimmer. Es war ein Gewitter mit Sturm und die kleine Fledermaus hatte sich in die Angel des gekippten Schlafzimmerfensters gehängt, weil sie so Angst hatte. Wovon wir aber erst nichts wußten. Bei Dämmerung bin ich durch ein lautes Geräusch aufgewacht und sah einen Schatten an der Zimmerdecke mit Riesenflügeln, der aussah, als würde an unserer Decke ein Adler herumfliegen, vor Angst habe ich mich auf Dirk geworfen, der dann aus dem Schlaf gerissen war und dachte, ich wolle ihn erdrosseln. Dirk stand auf, riss das Fenster auf und holte die Grubenlampe. Inzwischen verließ die kleine Fledermaus das Schlafzmmer durch das Fenster, nachdem sie an den Schrank gekackt hatte. Dirk bekam das nicht mit und lief verzweifelt eine Stunde in der Wohnung herum, und suchte alles nach der Fledermaus ab. Ich mußte die ganze Zeit lachen. Es war nicht nur witzig, sondern scheinbar hat mein Gehirn so darauf reagiert, daß ich so abrupt aufwachte, ein Monster sah und dann feststellte, daß es eine kleine Fledermaus ist. Ich konnte nicht mehr einschlafen und lachte nur die ganze Zeit. Dirk war ziemlich grummelig. So mancher wird denken, haben die denn in ihrem Schlafzimmer nichts anderes zu tun...

Ach ja und da sind ja noch unsere Wildbienen auf dem Freisitz, den wir frecher Weise seit tausend Jahren illegal nutzen. Sie leben in einer Art Holzgestell, ein Wildbienenhotel, wo Dirk Löcher hineingebohrt hat, in die sie sich einmauern . Das ist ein fröhliches Treiben im Frühjahr, sobald die ersten Sonnenstrahlen kommen. Leider sind es in den letzten Jahren nur noch wenige, über die Hälfte der Löcher  in unserem Wildbienenhotel sind unbesetzt,  und die wenigen, die noch da sind, werden meist im Vorbeiflug von den Meisen gefressen. Ach ja,Meisen brüten jetzt jedes Jahr bei uns auf dem Balkon. Wir haben ein Meisen-Hotel gekauft, es sieht aus wie ein Wohnwagen. Im ersten Jahr haben sie es nicht überlebt, die kleinen, aber die Jahre danach war ein fröhliches Treiben der Alten, um die Brut satt zu bekommen, Dirk hat ihnen sogar Regenwürmer deponiert, als Leckerbissen. Und als wir sie dann mal sehen wollten - ich habe jeden Tag wie ein Jagdhund auf der Lauer gelegen - da waren sie schon ausgeflogen, über Nacht. So ´n Mist...

Ach und dann noch die Waschbären auf unserem Dachboden. Ein Waschbär füttert dort seine kleinen durch. Er klettert immer an der Wand hinauf und einmal, als wir mit Besuch auf dem Balkon saßen, kam er von oben heruntergesaust und hat fluchtartig das Flachdach über einen  Baum verlassen. Da braucht man eigentlich keine Safari mehr, sagte ich zu meinen erstaunten Gästen. Die Hausverwaltung hat so ein glattes Teil an der Wand anbringen lassen, was den Waschbären aber nicht davon abhält, er findet eine andere Stelle, wo er klettern kann, die Wandziegel sind sehr rau  und er kann klettern wie eine Gämse.  Einmal hatten wir da oben auch einen Dachs.Den Balkon müssen wir daher nachts auf jedem Fall schließen, sonst kommen die Biester hinein um sich aufzuwärmen, beissen die Kabel der Geräte durch und sch..... in die Ecke. Fehlt nur noch, daß sie den Kühlschrank öffnen... An unseren Mülleimern  in der Toreinfahrt neben dem Hauseingang sind sie ständig zu Gast.

Süß sind die Igel, wovon es hier hinter dem Haus einige gibt, kleine niedliche und auch riesige, wo man annehmen könne, es sei ein Stachelschwein. Sie leben in dem Pflanzengestrüpp von Mr Flowerpower, dem  Besitzer des Blumenladens nebenan.  Er hat dort auf dem Rasen alle Pflanzen deponiert , die keinen Platz haben im Laden.Dort scheint es ihnen gut zu gehen. Ab und zu spazieren sie früh morgens durch die Toreinfahrt.

Aber zurück zur Katze. Wieso mag ich sie nicht. .. ???  Sie hat einen störrischen Charakter im Gegensatz zum Hund, der liebevoll ist und ein Menschenfreund und nicht so arrogant. Ich mag auch die Krallen nicht. Einmal hat mich der Hund von Dirks Tante Ingrid leicht gebissen, aber das habe ich ihm eher verziehen als die scharfen Krallen vom Lucifer, den meine Eltern als Haustier hatten. Dem wollte auch Dirk immer im Swimmingpool das schwimmen beibringen. Meine Mutter konnte Dirk gerade noch davon abhalten. Und auf Karpathos hat unser Lieblingshund aus der Pension, ein Cockerspaniel, immer die Katzen gejagt und auch einmal eine in meinem Beisein abgemurkst. Er jagte sie auf den Schornstein, dann herunter und schnappte sie, er hat ihr das Genick gebrochen. Ich mußte  bedingt durch eine Knieverletzung auf der Liege bleiben und konnte nicht eingreifen, außerdem ist es Naturgesetz, es ist ein Jagdhund und auch Dirk hat dann nicht eingegriffen, aber alles gefilmt, was meine Cousine gar nicht toll fand. Als der Hund dann, nachdem er sein totes Opfer stundenlang betrachtete, feststellte, daß sie sich nicht mehr bewegt, schleppte er sie  nach vorn zu den Rosenbeeten, suchte sich eine besondere Stelle und buddelte ihr ein Grab. Er vergrub die tote Katze, wobei dann noch ein Bein heraushing. Dirk hat später ein Kreuz für das Grab gebastelt. Seit dem Vorfall hat der Hund,  der auch noch auf  den Namen Oddyseas hört - auf deutsch Mißgeschick -  des öfteren die Katzen der Nachbarn gejagt und auch getötet und die Pensionswirte haben seitdem alle Nachbarn gegen sich, es wird mit Strafanzeige gedroht, und der Hund soll nur an der Leine geführt werden, woran sie sich natürlich nicht halten, obwohl Dirk extra eine Leine besorgt hatte. Und die Hühner hat der liebe Odysseas auch öfter auf dem Gewissen. Wenn keine Katzen in der Nähe sind... Böser Hund. Dabei sieht er so niedlich aus, So wie der Wolf von der Muppets-Show.  Und zu Menschen ist er immer lieb. Zu uns besonders, er wollte immer bei uns im Bett schlafen. Da es aber nur 1,40 breit ist und wir selbst kaum Platz haben, lehne ich das ab, so schlief er vor unserem Appartement.

Aber es gibt auch schönes, was mich mit Katzen verbindet. "Cat´s in the Cradle", ein cooler Rocksong, oder Garfield, die Witzfigur, oder der song Katzenklo von Helge Schneider. Daher sollte ich nicht so hart mit ihnen ins Gericht gehen...

Ich hoffe, ich mache mir keine Feinde mit diesem Post. Meine Cousine aus Berlin und ich, wir sind dickte Freundinnen und sie liebt Katzen über alles. Genau wie meine Freundin Andreas aus Berlin. Sie verlor ihre Hauskatze, als diese über den Balkon sprang und sich das Genick brach. Und Helgard, die Lebensgefährtin von Onkel Kurt. Sie hat regelrecht eine Art Katzenhotel bei sich im Haus. Anfangs liefen da fünf Katzen herum und dann noch ihre eigene, überall im Haus, jetzt haben sie ihr Zimmer im Keller, und eine Katzenklappe. Von Helgard werden alle Nachbarskatzen gefüttert und ihnen wird Asyl gegeben  zu jeder Zeit. Wenn sie Sylvester wegen der Knallerei jaulen, werden sie von Helgard beruhigt. Ich habe ihr gesagt, sie soll den Katzen doch Ohrstöpsel geben  oder Ohrenschützer. Seltsamer Weise kommen die Katzen immer zu uns, obwohl auch Dirk sie nicht so mag, und wollen gestreichelt werden. Immer wieder. Auch wenn man sie ignoriert. Sie sind halt hartnäckig.

Aber ich bin doch eigentlich ganz lieb.... Ich liebe Pinguine. Und Robben. Als wir in Namibia waren, haben wir eine Bootsfahrt gemacht und die Seerobben, die aufs Boot kamen,   gestreichelt. Und die Bären möchte ich einmal irgendwann beobachten, vielleicht in Finnland, wenn es ums finanziell möglich ist. So lange besuchen wir hier im Knüllwald die Bären und Wölfe. Und viele andere nette Tiere. Hauptsache, keine Katzen....

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Julian Kretzschmar und Band im Theaterstübchen Kassel, 15.12.2023, Mehr als ein Geheimtipp

Willow Festival, 21./22.07.2023 im Rinklin Weidengarten Ahnatal. Mykket Morton, Kamanko, Call Us Janis....

FULLAX support OkayALEX im Schachthof Kassel 17.10.2023