Seelentief... Handle, als wäre scheitern unmöglich

Seelentief... 

Handle, als wäre scheitern unmöglich. Da steckt viel Wahrheit drin. Es hört sich so einfach an...


 Die Leute hetzen zur Arbeit und achten auf nichts anderes, manchmal sind wir in unserem täglichen Leben so gefangen, dass wir vergessen, uns die Zeit zu nehmen, die Schönheit des Lebens zu geniessen. Es ist als wären wir Zombies. ...

Kopfhörer raus. Menschen grüßen und beachten und nicht übersehen. Jemanden umarmen, der so aussieht, als würde er es brauchen. Jeden Tag geniessen, als wäre es der  letzte. Menschen, die Depressionen haben, erzählen oft niemandem davon. Da hilft nur, sich aus der Depression zu befreien. Derjenige, der einem vom Glück abhält, ist man oft selbst.

Jeder Tag ist kostbar...

Meine Freunde und die, die mich mögen, freuen sich für mich, daß ich nach all dem Leid "so die Kurve gekriegt habe". Ich  bin sehr froh darüber, daß es mir heute relativ gut geht, wenn man mal die Unpässlichkeiten wie Knieschmerzen und Wechseljahrsbeschwerden beiseite läßt. Daß es mir so gut geht, habe ich nicht nur mir selbst und meiner Lebensweise, sondern auch meinem Mann Dirk zu verdanken und viel Musik, wie bereits mehrfach erwähnt.

Seit einigen Jahren habe ich Polyneuropathie und in der Schmerzklinik sagte man mir, daß es sein kann, daß ich in zehn Jahren im Rollstuhl sitze. Ich will es nicht bagatellisieren, aber ich versuche, nicht daran zu denken. Medikamente haben zu hohe Nebenwirkungen, und mit Sport und Tanzen auf den zahlreichen Konzerten, die wir besuchen, läßt sich so ein Prozess auch hinauszögern. Auch mein Übergewicht stört mich nicht, wenngleich ich, wenn ich  abnehmen würde, bestimmt weniger Gelenkbeschwerden hätte.

Wieso werden die einen Menschen in solchen Fällen depressiv und schaffen es nicht, aus dem "Loch" herauszukommen ?

Menschen wie ich haben eine gute Resilienz, sagt man. Was das ist, dazu komme ich später noch.

Meine Mutter hat mich seit meiner Kindheit "genötigt", schlank zu sein und seit meinem zehnten Lebensjahr ständig auf Diät gesetzt. Wenn Besuch kam und es gab Kuchen, hat sie mir Knäckebrot mit Quark hingestellt und  mir immer jegliche Schokolade verboten, mit dem Resultat, daß ich mit 14 viel zu dünn war, fast magersüchtig, denn sie gab mir auch noch Appetitzügler. Das Medikament Amorphan Neu war damals als Appetitzügler erlaubt, obwohl es einige Jahre später vom Markt genommen wurde, weil es Morphine enthält, Dopingmittel, die süchtig machen. Gott sei dank war ich so schlau, nur die roten Pillen für tagsüber zu nehmen und die weißen für abends, die zum abführen gedacht waren, nicht, und ich habe die Tabletten auch nach kurzer Zeit ganz weggelassen und im Müll entsorgt, ohne dass meine Mutter davon  etwas mitbekam. Sonst hätte es auch böse ausgehen können. Daher möchte ich auch unbedingt von solchen Präparaten wie " XS medical abraten. Den Frauen wird versprochen, daß man alles essen kann und das Fett wird aus dem Körper geschleust, das ist totaler Blödsinn und für den Körper auf Dauer sehr schädlich. Ich finde es schlimm, daß so etwas überhaupt verordnet werden darf. Eine Freundin von mir, auch Heilpraktikerin für Psychotherapie, arbeitet neben ihrer Selbstständigkeit noch in der Suchtambulanz als Krankenschwester und hat mir erzählt, daß Appetitzügler für einige Frauen eine Einstiegsdroge für andere Drogen ist, z.B. Ecstasy.

Diese regelrechte Schlanksucht gerade von Frauen ist ein Phänomen und für mich unverständlich. Als Kind und Jugendliche fand ich es normal, vor allem, weil mir meine Mutter immer sagte, ich würde sonst keinen Mann bekommen, die gesundheitlichen Gründe wie Diabetes und Herzinfarkt haben sie dabei weniger interessiert, nur der "kosmetische " Effekt, die Schönheit einer schlanken Frau. Wenn Du zu dick bist, geht der Mann fremd, sagte  sie mir immer wieder, und sie selbst hatte auch mit dem Essen nicht so viel am Hut, außerdem hat sie jedes Kilo zuviel sofort mit Zitronenkur bekämpft. Dieses Zeug war voll eklig, es besteht auch Ahornsirup, Zitronen, Wasser und Cayennepfeffer. Es schmeckt so widerlich, daß man keinen Vergleich dafür finden kann, außer man vermutet, wie verdünnte Fäkalien, gelinde gesagt. Da vergeht einem der Appetit und man wird von selbst schlank. Es ist einfach seelische Grausamkeit. Unfassbar. Vor allem für einen Menschen wie mich, der Lachs liebt, bittere Schokolade, Rotwein,  Sekt, Cocktails...

Apropos Alkohol. Zu meiner Resilienz kommt noch dazu, daß ich kein hohes Suchtpotenzial habe, d.h. ich trinke zwar gern etwas, weiß aber, wann ich aufhören muß und bin somit Genusstrinkerin. Das macht auf Dauer  aber auch Probleme, nämlich die einer Fettleber, wenn man regelmäßig trinkt, wenn auch nur mäßig. Zwei bis dreimal in der Woche sollte man keinen Alkohol trinken, damit sich die Leber erholt.

Übermorgen ist es soweit. Es ist der 21900. Tag, wenn man jedes Jahr mit 365 Tagen rechnet. Ich kann es nicht glauben, fühle mich nur halb so alt und hoffe, daß noch 14600 Tage dazu kommen, dann bin ich 100. Immerhin ist meine Oma mütterlicherseits 97 geworden....

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