Wieso schreibe ich diesen BLOG....

15.4.2019

Wieso ich diesen Blog schreibe...

Als ich mich mit Ende 30 entschloss, umzusatteln und ein Studium "Heilpraktikerin für Psychotherapie zu beginnen, hatte ich bereits zwei Klinikaufenthalte in Psychosomatischen Fachkliniken hinter mir, eine 12-wöchige mit 34, eine 8-wöchige mit 38.

Während dieses Studiums habe ich meine Kindheit weiter aufgearbeitet. Bedingt dadurch habe ich eine relativ sachliche Draufsicht auf all die Schmerzen, die mir in der Kindheit und noch im Erwachsenenalter zugefügt wurden. Das hat mich zu all dem genacht, was ich heute bin und zu einer guten Psychotherpeutin, wie mir seit 2003 meine Klienten immer wieder bestätigen.


Die Kindheit.

Mit sieben  Jahren kam ich in die Grundschule.  Eine Mitschülerin trat mich  in der Pause auf dem Schulhof in den Bauch, einfach so. Begründung - ich habe meine Mutter noch und ihre ist an Krebs gestorben und sie bekam dann eine Stiefmutter. Sie war neidisch, weil mich immer jemand in die Schule brachte, entweder meine Mutter oder meine Oma. Durch den Tritt habe ich bis heute Beschwerden in der Blase. Die Lehrerin schickte uns beide mit einem blauen Brief nach Hause. Als ich mich zuhause vor Schmerzen krümmte, beschwerte sich meine Mutter bei der Lehrerin, diese meinte, sie habe nur einen Streit bemerkt, keine Verletzungen. Bedingt durch diesen Tritt hatte ich eine starke Blasenentzündung und war zwei Wochen krank. Weder die Schülerin noch ihre Eltern wurden zur Rechenschaft gezogen.

 Als ich neun Jahre alt war, griff mich in der Pause hinterrücks einer der Mitschüler an und schlug mein Gesicht auf die Mauer. Da die Person hinter mir stand, konnte ich sie nicht sehen, nicht herausfinden , wer es war und weiß es bis heute nicht. Als ich zu mir kam, waren meine oberen Schneidezähne abgebrochen. Ein Mitschüler aus der sechsten Klasse begleitete mich zur Zahnärztin. Die Schule war angeblich nicht versichert und so blieben meine Eltern auf den Kosten für die Behandlung sitzen.  Von dem Trauma, was ich erlitten hatte, ganz zu schweigen. Keine psychologische Betreuung. Es wurde einfach so unter den Teppich gekehrt.. Ich mußte drei Jahre mit den abgebrochenen Zähnen leben, dann stellte man fest, daß diese inzwischen verfault waren , mußten gezogen werden und ich bekam mit 12 Jahren eine Prothese. Diese mußte ich sechs Jahre lang tragen, da man frühestens mit 18 eine Brücke einsetzten kann, die fest ist, sagte man mir. Ich fühlte mich wie ein Krüppel. Ausserdem wurde ich ständig ausgelacht, weil man, wenn ich lachte, die Klammern sah.Aus meiner heutigen  Sicht hätte man die Schule verklagen müssen, auch wegen Schmerzensgeld, es hätte auch die Halswirbelsäule angeknackst gewesen sein können. Und man hätte einen Krankenwagen rufen müssen, schließlich war ich kurz bewusstlos. Keiner hat  angeblich etwas bemerkt vom Tathergang, auch keine Pausenaufsicht. In der heutigen Zeit würde man so einen Vorfall nicht so auf sich beruhen lassen, sondern das Jugendamt hinzuziehen. Überhaupt wurde über diesen Vorfall ziemlich hinweggeschaut. Es war eben passiert. Keinen interessierte,  wie es mir damit ging oder was ich fühlte. Es wurde bagatellisiert. Meine Eltern mussten beide ständig arbeiten und hatten auch keine Zeit, mich noch zu bedauern.

Ich hatte zwei Kurzschuljahre und wechselte nach drei Jahren  auf die Realschule. Sport war für mich ein Fremdwort und auch mit dem Schwimmen lernen tat ich mich sehr schwer.  Die "Bauchrtreterin" kam auch zu all dem Unglück noch in meine Klasse. Und ihr Mobbing ging weiter...In all den Jahren stand mir meine beste Freundin Antje zur Seite. Sie kannte ich schon von der Grundschule. Außer meiner Freundin Antje gab es noch Andrea, die bei mir in der Nähe wohnte und mit der ich mich auch super verstand. Zwei Jahre später kam noch Lydia hinzu, die sich aber mit Anje besser verstand als mit mir. Mit Antje und Andrea hatte ich nach der Schule keinen Kontakt mehr, da wir beruflich verschiedene Wege gingen.  Vor ein paar Jahren habe ich nach Antje gesucht und wir haben seitdem wieder regelmäßig Kontakt, obwohl sie ca. 200 km entfernt wohnt mit ihrer Familie. Andrea habe ich im letzten Jahr bei Facebook wieder gefunden und sie in Berlin, wo sie mit ihrem Mann wohnt, besucht.

Mein Leben als Kind und jugendliche war alles andere als leicht, nicht nur in der Schule.

Als ich zwei Jahre alt war, fuhren wir mit der gesamten Familie das erste Mal gemeinsam nach Italien auf einen Campingplatz.Ich kann mich daran natürlich nicht mehr erinnern, aber es gibt einige Bilder davon. Einmal wollte ich wohl Äpfel im Meer waschen und wurde dabei von einer großen Welle überrollt. Möglicher Weise begann schon zu diesem Zeitpunkt meine Aversion gegen Wasser, denn trotz aller Bemühungen habe ich nie richtig schwimmen gelernt. Mit zwei Jahren entdeckte ich auch meine Liebe zur Musik. Mein Bruder und Cousin liebten die Beatles und ohne Beatles wollte ich nicht aufs Töpfchen gehen. Erst waren es die Beatles, dann die Stones. Als 11 -jährige liebte ich bereits Blood Sweat and Tears mit Hi  Di Ho oder The WHO mit "behind blue eyes ", kurze Zeit später Pink Floyd, Stone The Grows oder auch Manfred Mann´s Earthband....  ab dem 15. Lebensjahr liebte ich Queen und das tue ich bis heute. Am  liebsten Rock. Und seit einigen Jahren auch Jazz.

Diese Liebe zur Musik teilten meine Eltern leider nicht, so bekam ich auch zu Weihnachten mit 14 nicht, wie gewünscht, eine LP von Cat Stevens oder Pink Floyd. Die Vorlieben unserer Eltern in Sachen Musik waren Schlager und Volksmusik. Meine Mutter hörte auch gern Reinhard Mey oder Milva, damit konnte ich mich noch anfreunden, aber Lena Valaitis oder Marianne Rosenberg, das geht gar nicht. Es machte mich aggressiv und löst noch heute SCHLIMME  Kopfschmerzen bei mir aus.

Die Heilkraft der Musik.

Musik und Rhythmen wirken wie ein Notenschlüssel zu unserer Seele.Sie können uns zu Tränen rühren, entspannen, Freude, aber auch Furcht einlösen. Musik kann heilen, fanden Neurowissenschaftler und Hirnforscher heraus. Das Immunsystem wird gestärkt. Ähnlich wie lachen, kann angenehme Musik Botenstoffe im Gehirn freisetzen, die Kummer und Schmerzen verteiben. Es gibt wohl keine Krankheit, deren Heilungsverlauf Musik nicht positiv beeinflussen kann.  Dabei ist es egal. ob man Klassik, Rock oder Blues favourisiert, entscheidend ist, dass sie beim Hörer posotive Gefühle weckt. Die Gedanken werden potimistischer, der Stress vergeht, der Blutdruck sinkt. Noch besser ist es, wenn man sich  dazu  bewegt, tanzt, sich sportlich betätigt oder sich entspannt.

Mich hat Musik mein ganzes Leben begleitet und ist für mich mit Abstand das wichtigste. Wir waren auf unzähligen Konzerten wie Toto, Steven Wilson, Sting, The KOOKS... in diesem Jahr werden wir noch ein Konzert von  Foreigner in München  besichen. Seit einigen Jahren unterstützen wir unsere wunderbaren Kasseler Künstler wie Mykket Morton, Ma Fleur, Jules Mayfield, Homo Novus, Kamanko, Alter Kaffee, LWFLD, Call us Janis,  Louis on the RUN,  Bastian, Julian Kretzschmar, Nicole Jukic. ....


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