Moritz Preisler . Pianist. Konzert am Wasserturm....

Gestern Abend. ...

Eine private Feier am Wasserturm in Kassel Harleshausen.

Ein  Klavier-Konzert von Moritz PREISLER, einem begabten Pianisten, der bald seinen Master als Jazz-Pianist absolviert. Moritz hat uns Teile seiner Abschluss-Arbeit und frühere Stücke, die er geschrieben hat, präsentiert, ebenso auch Stücke von anderen Künstlern, u.a.  "Night and day" und drei Stücke von Clara Schuhmann, die vor 200 Jahren ein Jubiläum hatte. Diese klassischen Stücke hat Moritz verjazzt.

Sehr interessante Musik. Erinnert mich etwas an Michael Wolny. Der begnadete Jazz-Pianist, der einen Lehrstuhl für Jazzmusik in Leipzig hat.

Aufmerksam auf das Konzert wurden wir auf Facebook, durch Claudio, einer der Musiker von Mykket Morton. Claudio und Moritz haben zusammen studiert und sind auch Freunde. Das Haus, in dem das Konzert statt fand, gehört Claudios Eltern. Sie haben es Mitte der 80iger Jahre gebaut mit Hilfe eines Architekten in Kassel, der sich auf Holz-. und Lehmhäuser spezialisiert hat. Dirk sagte mir, Volkhard, unser Freund, hat bei diesem Architekten studiert. Es gibt von diesen Holz- Lehmhäusern nur einige in Kassel, auch im Stadtteil Helleböhn. Mich hat das Haus sehr fasnziniert, der Aufbau, das Material Holz und Lehm und überhaupt alles. Einfach aber geschmackvoll. Nach einem kleinen Korridor kommt ein großer achteckiger Raum, der einer Wabe ähnelt, mit Holzfußboden.  Mittig eine Art Stern. In diesem Raum steht nur ein Flügel und rings herum ca. 25 Stühle. Eingerichtet für Hauskonzerte... Rechts ist die Küche, auch achteckig, sehr geräumig. Vor Kopf ein Arbeitszimmer, daran anschließend Terrasse und Garten. Links ein größeres Wohnzimmer, eingerichtet mit Designer-Möbeln aus den 80igern und 90igern, u.a. der sogenannte Micky-Maus-Sessel, andere eigenständige Sitzmöbel teilweise aus Leder und eine grössere Sesselgruppe, sie  könnte von " Desede" oder  "cassina" sein. Ich konnte die Mobel nur durch die Scheibe sehen. Durch die Scheibe eines Regals mit Souveniers.  In der oberen Etage eine Galerie, rundherum eine Art Galerie mit originellen Bildern an den Wänden, es gibt zwei Zimmer. Die Symbole Sonne und Mond in silber am Geländer,  jeweils auf der gegenüber liegenden Seite. Julio und Nele würden sich also dort sicher wohl fühlen...  ,,,Ich war so begeistert von dem Haus und bin es nach wie vor, allein deswegen hatte sich der Besuch gelohnt.

Aber wir waren ja wegen des Künstlers dort. Es  waren ca. 25 Gäste , u.a. auch der Bruder von Claudio, Luca, auch Jazz-Musiker und noch andere  Verwandte.

Das Konzert war phantastisch. Verschiedene Jazz- Stile, eigenen Kompositionen. ... Der Musiker hat uns sehr überzeugt Und ich war sehr bewegt, teilweise verträumt, entspannt aber doch fröhlich, trotz der teilweisen Schwere der Musik, die ein paar Gäste in der Pause das Konzert verlassen ließ.  Moritz bot uns zwei Stunden Konzert mit einer Pause von  20 Minuten, zwei Zugaben.

Ich war fasziniert. Dirk auch. Wir haben ihm signalisiert, daß wir das Album, was im Herbst geplant ist, auf jedem Fall kaufen werden.Wir wünschen ihm, dass er weiterhin viel Erfolg hat und auch Glück für seine Prüfung.

In der Pause erzählte uns Claudio, daß Mykket Morton die gesamte April-Tour absagen müssen bzw. auf den Herbst verschieben. Mist. Alle Bandmitglieder sind frustriert. Da wir ja Gaby und Dod  Karten geschenkt haben für das Konzert in Berlin am 11.4., mußten wir ihnen das gleich mitteilen.

Unter allen Künstlern in Kassel herrscht momentan  Unmut, wegen Existenzängsten, die größtenteils auch berechtigt sind. Ich bin sehr traurig.  Um so mehr habe ich bewundert, daß die Gastgeber  hier so angstfrei 20 Gäste einluden,  um dem jungen Pianist diese Möglichkeit zu bieten. Hut ab. .... Und jeder von uns hat einen Obulus  von zehn Euro in die Schachtel getan,  und noch etwas für Getränke. Schließlich muß Moritz auch nach Köln zurückfahren. Und als kleine Anerkennung.

Ich denke, in der nächsten Zeit werden aufgrund der Corona-Krise, bis auf weiteres, wenn überhaupt ,nur  kleine Konzerte statt finden. Privat. Im kleinen Kreis. Aber auch dafür sind wir sehr dankbar.