Rückblick seit 1972... MOTT THE HOOPLE... und mehr...



16.12.2019

"All The young dudes  carry the news "  (alle jungen Spinner bringen das Neue )
war einer meiner Lieblingssongs im Alter von zwölf und ich liebe ihn bis heute. Wie gut, daß die Band das  damalige Album jetzt neu aufgelegt bzw. remastert hat.
Ich mußte es mir sofort bestellen. ...

Auch "Lola" von den KINKS hörte ich ständig und es wurde dann auch manchmal zu meinem Ohrwurm. Damals hatte ich zu wenig Taschengeld, um mir LPs leisten zu können und meine Eltern haben meinen  für sie grausamen Musikgeschmack in keinster Weise unterstützt. Mein Vater  hatte null Verständnis und titulierte es mit Hotten-Tottenmusik und Hebabariba oder so ähnlich. Er hat meinem Bruder und mir immer den Strom abgedreht, wenn wir unsere Musik so laut hörten, daß es durchs Haus schallte. Und meine Mutter  war mit Haushalt,  dem Geschäft und auch uns sehr eingebunden. Sie war außerdem zu sehr auf sich und die Probleme mit unserem Vater fixiert. So hat  sie nicht ernst genommen, wenn ich auf meinen Wunschzettel  für Weihnachten schrieb, daß ich gern die LP  "Catch Bull alt Four "von Cat Stevens hätte oder die LP "Who´s next "von The WHO.  Sie stand auf Katja Ebstein und Udo Jürgens oder auch Lena Valaitis und hatte dafür absolut keinen Sinn. Ich konnte froh sein, wenn sie Bands wie " Middle of the Road " oder " The sweet " mochte. Mit zwölf bekam ich dann auch zu Weihnachten einen Kasettenrekorder von Philipps. Mein Bruder hat mir die LP von the Who auf Kasette aufgenommen. Ich weiß noch wie heute, daß ich sie jeden Tag mehrfach abspielte. Die Anfänge für meine Schallplattensucht waren gemacht.  Ab und zu kaufte ich mir  von meinem Taschengeld singles,  beispielsweise mit 14 die single  "Daniel" von Elton John. Zwei Jahre später  mussten es dann LPs  sein. Barclay James Harvest,  Supertramp, Cat Stevens, natürlich auch von Beatles und Stones, Santana, Stone The Grows,  Uriah Heep, Deep Purple,  Led Zeppelin, Wishbone Ash , Yes, Alan Parsons, Queen, Genesis , Eric Clapton , ELO und Passport. Wenn mein Taschengeld nicht reichte, half ich meiner Mutter im Haushalt und im Getränkeverkauf, um meine Finanzen aufzubessern.

Das Azubi-Gehalt, was ich als angehende Industriekauffrau bei Hübner verdiente,  wurde auch überwiegend in  Schallplatten umgewandelt.  Bob Dylan, Peter Green, The Who, Poco, Rod Stewart,  Pink Floyd, Styx, Billy Joel, Manfred Mann´s Earthband,  Fleetwood Mac, Joe Cocker, America, und selbstverständlich vom King of Pop, Michael Jackson....  außerdem die bereits erwähnten bands und viele mehr.  Noch heute besitze ich u.a. alle  damaligen LPS von Elton John. Ich wohnte während der Ausbildungszeit noch bei meinen Eltern. Meine Mutter wollte von mir kein Geld für Kost nnd Logis, stellte mir aber die Bedingung,  monatlich 150 D-Mark  zu sparen für später. Da ich einen VW-Käfer besaß, mußte ich natürlich auch die Unterhaltung  des Autos plus Benzin selbst tragen, was mein Einkommen noch einmal schmälerte, so daß ich meist nur 100 D-Mark für LPs ausgeben konnte. Es sei denn, es gab Weihnachts-. oder Urlaubsgeld...  Solche Dinge wie Kleidung und Make-UP haben mich null interessiert. Ich war, was das anbelangte, eher bescheiden gekleidet mit Sweatshirt, Jeans und Palestinensertuch, Schuhe hat mir meine Mutter manchmal aus Mitleid gekauft, und auch ständig gemeckert, daß ich so wenig Dame war. Kurz nachdem ich meine Ausbildung bei Hübner begonnen habe, lernte ich meinen ersten Freund Michael kennen, der in Ausbildung als Elektrotechniker war und genauso wenig Geld  besaß wie ich, obwohl  vier Jahre älter.  Seine Eltern finanzierten das Auto und auch  seinen Unterhalt. Seine Sucht ging so weit. daß er eine hochwertige Stereoanlage mit gigantischen Boxen von seinem Azubigehalt in  Raten auf fünf Jahre abstotterte. Die Anlage klang sensationell gut, daher fand ich Michael noch mal so toll, obwohl er ziemlich lieblos und ruppig mit mir umging. Genau diesen Umgang und auch die Vorliebe zu teuren Stereoanlagen war ich von meinem Bruder gewohnt.

Erstaunlicher Weise lernte ich immer Partner kennen, die meinen Musikgeschmack teilten und unterstützten.

... Mein Bruder hat während der Zeit in Berlin Jura und Volkswirtschaft studiert, später Betriebswirtschaft.  Dieses Studium hat er jedoch nur für unseren Vater  und den Getränkegroßhandel gemacht. Eigentlich wollte er immer Tontechniker werden. Ein Nebenjob bei  einem großen HIFI-Studio namens KING MUSIC in Berlin , die Stereoanlagen hochwertigster Art verkauften, verpasste ihm ein sehr gutes monatliches Einkommen, und die Arbeit machte ihm auch viel Spass. Bis heute ist er mit dem damaligen Inhaber befreundet. Und er hat mir durch diese  Beziehung eine phantastische Stereoanlage günstig besorgen können, als ich schon drei Jahre mit meinem  zweiten Freund, Jürgen , zusammenwohnte. Auch Jürgen hatte diese Musik- und Schallplattensucht. Zusätzlich zu seiner Sucht nach teuren Autos. Außerdem rauchte er wie ein Schlot. Und ich rauchte mit.... wie alle damals. Das Konto war immer ziemlich überzogen, trotzdem Jürgen bei Daimler Benz als Disponent sehr gut verdiente und mich mit meinem kärglichen Gehalt, was ich bei meinem Vater im Getränkehandel  als Buchhalterin verdiente, noch mit ernährte.  Wenn ich die Möbel nicht von meinem Ersparten gekauft hätte, hätten wir auf dem Boden geschlafen und gehaust wie in einer Konspirativen Wohnung. Im Kühlschrank waren meist nur abgelaufener Joghurt oder Reste, Hauptsache, wir konnten Schallplatten kaufen.Den mehrfach untreuen und frauenfeindlichen Jürgen, der mich nicht zuletzt immer wegen meiner pummeligen Figur beschimpfte und auch mehrfach betrog, verließ ich in 1986.

Seit 1982 gab es CDs. Ab 1983 habe ich dann an Stelle einer LP oft eine CD gekauft, und nach und nach wurden es immer mehr. Bis 2008 waren es dann nur noch CDs.

1987 lernte ich Dirk kennen. Dirk liebte Suzanne Vega und Terence Trent D´Arby, das war unsere erste Gemeinsamkeit. Er war und  ist genauso fanatisch wie ich und hinter Musik her wie der Teufel hinter der Seele, so daß wir  seit  Beginn unserer Beziehung gemeinsam CDs sammelten.   Jeden Monat wurde das übrige Geld beim DICKEN, ein Geschäft in der Fünffensterstraße Kassel, gelassen.  Für die neuesten Scheiben. Seit einigen Jahren sind es  nun wieder die Schallplatten, die uns heiß machen, die CDs eher weniger.  Wie gesagt , seit 2008. Wir haben das System des alten Plattenspielers ausgetauscht gegen ein sehr hochwertiges, was sich lohnte, da der Plattenspieler in 1984 von King Music  erworben war und damals eines der besten Modelle, und noch heute sagenhaft klingt.

Wie schön, daß sich unsere Kasseler Musiker nach und nach auch entschließen,  nicht nur CDs, sondern auch LPs zu produzieren. Kamanko und Jules Mayfield haben es sich vorgenommen. Mykket Morton hat sein Debüt-Album in 2017  sowie als CD als auch als LP herausgebracht und Homo Novus ebenso, in 2019.

Auch heute Abend gab es wieder jede Menge Mucke von der Schallplatte. Momentan liegt gerade  die WEISSE von den Beatles auf ....

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