Gedanken zum Jahreswechsel....

....    Tag meines Lebens

Am Sonntag waren wir im Kino in einem Film, der am zweiten Weihachtsfeiertag im Capitol-Kino in Kassel  angelaufen ist.
Der Film heißt "Als Hilter das rosa Kanichen stahl" und handelt von der Kindheit der Schriftstellerin Judith Kerr, eine Jüdin. Sie und ihre Familie mußte in 1933 aus Berlin flüchten. ... Sie wurden rechtzeitig gewarnt. Der Vater von Judith war Kritiker bei einer Zeitung  und hat nicht nur die damalige Politik, sondern auch Hitler schwer aufs Korn genommen und sich wenige Freunde, aber viele Feinde damit gemacht, was ihm aber ziemlich egal war.

Kurz nach der Ausreise bzw. Flucht der Familie, wurde Hitler gewählt. Und kaum war die Familie ausser Landes und in der Schweiz in Sicherheit, wurde das Haus der Familie gefilzt und alle Gegenstände sowie die deutschen  Pässe beschlagnahmt. Das war knapp!. Die Haushälterin hat nach der Flucht noch einmal mit ihnen telefoniert. Sie hatte ein paar Teile der Kinder (Judith hatte noch einen älteren Bruder) in einem Koffer aufbewahrt, falls diese wieder zurückkommen, darin befand sich auch das Lieblingsstofftier von _Judith, ein rosa Hase. Die Mutter war Musikerin und hatte außer ihrer Oper nichts mitgenommen. Die Familie, die einige Zeit in der Schweiz ausserhalb in einem Gasthof wohnten, mußte aber nach einigen Monaten nach Paris umsiedeln, weil der Vater wenig Aufträge bekam und die Familie nicht ernähren konnte. Die Ersparnisse reichten gerade noch dafür, eine kleine bescheidene Wohnung mitten in Paris einzurichten. Die Kinder, Judith und ihr Bruder, mußten wieder lieb gewonnene Freunde hinter sich lassen und eine andere Sprache lernen, mit der sie sich erst schwer taten. Als es  nach einiger Zeit wieder keine Arbeit bei einer Zeitung für den Vater gab, siedelten sie um nach London, weil der Vater  dort eine gut bezahlte Stelle als Kritiker bei einer Zeitung bekam und die Mutter wohl auch wieder Arbeit als Musikerin. Bereits in Paris hatte Judith einen Aufsatz geschrieben über ihre Flucht und das rosa Kaninchen. Dieser Aufsatz wurde mit einer Auszeichnung von der Schule versehen . So begann schon damals ihre "Karriere" als Schriftstellerin. Mit dem Roman, den Caroline Link verfilmte, wurde sie als Schriftstellerin berühmt und verstarb vor kurzem  erst im Alter von 95 Jahren.

Dieser Film hat mich sehr berührt. Der Vater hat seine Frau und seine Kinder, vor allem die Tochter, sehr geachtet, was zu der Zeit eine Ausnahme war. Das hat mich sehr beeindruckt.

Gestern  morgen war JOSH SAVAGE, der Musiker, der gemeinsam mit Will Church vor kurzem in Eschwege bei den Gassmanns ein Konzert gegeben hat, im Morgenmagazin. Er hat u.a. seinen Hit "Mexico" gesungen und wird bald ein Album herausbringen.  Mittags haben wir uns mit meiner Nichte Victoria im Cafe Meyerbeer getroffen, sie erzählte von ihrem Studium zur Graphik-Designerin in Aalen und ihren Freunden.  Und den Problemen mit ihrem Vater, wenn sie in den Ferien  hier zu Besuch ist. Der Vater ist leider nicht gerade frauenfreundlich und fragt Victoria immer als erstes nach ihren Leistungen.

Nachdem wir noch Einkäufe erledigten, haben wir später zuhause unseren Lachs gebeizt und aufgeräumt.

Es könnte alles so schön sein, wenn nicht - jetzt schon wieder - wie eigentlich das ganze Leben ein "kalter Krieg! in unserer Familie herrschen würde...  Unsere Schwester hat unserem Bruder heute schriftlich die Meinung gegeigt und ihn als arrogant tituliert, weil er uns auch ständig per mail provoziert und herunterputzt und alles bestimmen will. Die Probleme mit der Erbschaft und dem Verkauf des Hauses sind noch lange nicht ad acta gelegt. Unser Bruder fühlt sich ignoriert, nicht  beachtet, und das zu unrecht, zumal wir nicht wissen, welche Gegenstände er sich in der Zeit, wo er unseren Vater pflegte, aus dem Haus schaffte. Im Gegensatz dazu behauptet er, tausende Euro draufgelegt zu haben, die er nie mehr wiederbekommt, was ich aber bei der hohen Rente, die unser Vater bekam, nicht glaube, da es da mit Sicherheit einen Überschuss gab, und da war ja dann auch noch die Sterbeversicherung... die hohe Auszahlungssumme wurde bei der Mini-Beerdigung mit Sicherheit nicht ausgeschöpft. Über jegliche finanziellen Dinge unseres Vaters und das Haus betreffend bzw. auch der Restschuldbefreiung der Insolvenz hat unser Bruder nie Belege "auf den Tisch gelegt" oder auch Angaben gemacht, obwohl es uns drei Geschwister gemeinsam betrifft. ... alles ziemlich undurchsichtig. Und er meint auch immer, ihm als Prinz stünde das alles zu und wäre normal. Frauen nicht zu achten ist leider der Tonus in unserer Familie,  und auch dieses rücksichtslose mnschenveranchtende Benehmen. Unser Vater ist seit einem Jahr und acht Monaten nicht mehr am leben. Sein Geist scheinbar schon und dieser ist wohl mehr und mehr nach und nach auf unseren Bruder übergegangen, was mich immer wieder sehr traurig macht, gerade auch jetzt, zum Jahreswechsel.

Ich werde ab Januar meine Biographie ausführlich in diesem Blog schreiben. Tag für Tag. Immer ein Stück. ...

In diesem Sinne guten Rutsch...

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