27.6.2019. ..... vor genau zwei Monaten. Liebe. Homosexualiät...

27.6.2019.

vor  genau zwei Monaten hatte ich Geburtstag, am 27.4.1959.

 Eben hat mir Facebook meine "Glücksmomente" im Frühjahr gepostet. Da habe ich mich wieder erinnert, was für ein schönes Fest es war.  Dirk hat mir eine Geburtstagszeitung geschenkt, sehr originell und kreativ mit allen Glücksmomenten in meinem bisherigen Leben seit meiner Geburt.  Dieses Fest war das schönste, was ich je erlebt habe. Fast alle Menschen, die mir wichtig sind, haben mit mir gefeiert, und Mykket Morton haben für mich gespielt. Das war wundervoll. Ich bin sehr dankbar und werde das nie vergessen. Mykket Morton und auch alle anderen Kasseler Künstler, die ich liebe, werden für immer in meinem Herzen sein. Was für ein Glück, sie zu kennen und sie begleiten zu dürfen...

Was ist Glück? Jeder Mensch  hat eine andere Definition dafür. Gestern war eine Reportage im Fernsehen über eine Schule, die Grundschülern ein Unterrichts- Fach namens "Glück" anbietet, d.h. sie haben auch buchstäblich das Glück, dieses Fach zu haben neben den anderen Fächern wie Rechnen, lesen, Sport etc.  Es wurde gezeigt, wie die Schüler meditieren, relaxen, in einer Gesprächsrunde wird erörtert, was für jeden einzelnen von ihnen  Glück bedeutet und wieso. Diesen "Unterricht" haben diese Kinder wohl einmal pro Woche in Doppelstunde, wenn ich es richtig verstanden habe, und nach der Meditation und Gesprächsrunde wird dann mit den Kindern noch etwas unternommen, z.B. Pferde streicheln etc. -ich finde, so ein Fach sollte es in jeder Schule geben. Eine tolle Idee.

Für mich bedeutet Glück so vieles. Beispielsweise daß ich jetzt gerade auf Spotify Steven Wilson Radio hören kann, weil ich heute  frei habe, dafür morgen und Montag mehr arbeite. Am Dienstag wird gepackt und dann geht es für 10 Tage nach Bayern. Grainau...  Garmisch,  Farchant... Wir freuen uns schon. In der Zeit   fahren wir am 11.7.  von Grainau nach München zum Konzert von Foreigner, welches in der Philharmonie Gasteig stattfindet. Das wird mega. Dieses Jahr waren wir schon im Februar dort. Ich hatte Dirk Karten zum Geburtstag geschenkt für das Steven Wilson Konzert. Es war so genial. Jetzt, wo ich das gerade so höre, ist mir das Konzert wieder präsent, und ich würde jederzeit wieder hingehen.  Steven Wilson. Er hat nicht nur sein eigenes Projekt, sondern auch Porcupine Gree und Blackfield. Dieser Mann ist genial und irgendwie auch so etwas wie meine heimliche Liebe...

Für mich bedeutet Glück auch, daß ich ein  schönes Zuhause habe, Freunde, natürlich viel Musik, ab und zu reisen kann und trotz der Schmerzen in meinem Lieblingsberuf als Therapeutin arbeiten kann. All das ist nicht selbstverständlich...

Liebe.   Der Begriff  bedeutet für jeden etwas anderes. Wobei wir wieder bei dem Begriff Glück wären. Für mich ist es ein Glück. einen Partner zu haben, der mich sehr liebt und ich das auch so zurückgeben kann. Nicht jedem ist das vergönnt. Und so mancher verliert seine Liebe auf tragische Weise durch einen Unfall, Kankheit, plötzlichen Tod.... Als wir unseren Garten im Stadtteil Wolfsanger noch hatten, ist eine Gartenfreundin von uns mit 44 Jahren von jetzt auf gleich auf misteriöse Weise gestorben, ohne erkennbaren Grund. Sie war eigentlich kerngesund, keine Vorerkrankungen, schlank, sportlich, hat geraucht, aber nur mäßig.  Es war der Horror.  ... sie telefonierte abends noch mit ihrem Mann, als sie vor dem Fernseher saß und da war sie noch "putzmunter". Als dieser von der Spätschicht heim kam, nachts um halb 12, sah er , daß sie auf der Couch saß, sie sah aus, als würde sie schlafen . Als er aus der Dusche kam, bemerkte er erst, daß sie gestorben war. Sie war schon kalt...  Das Handy war ihr  aus der Hand  auf den Boden gefallen, aber sie sah friedlich aus, als würde sie schlafen... Die Balkontür war offen, so mußte die Polizei gerufen werden. Der Pathologe stellte einen "Sekundentod" fest. Tod ohne erkennbaren Grund.  Unfassbar...

Also . Man sollte jeden Tag so leben als wäre er der letzte,,,  und meinem Motto folgen.

"das Leben ist ein Fest"


Ich denke an  meine Nichte, die  sehr verliebt ist und einen tollen Partner, Felix, gefunden hat oder auch ihre beste Freundin Hanna, die jetzt sehr glücklich ist mit Valerian, der uns am Sonntag besucht hat. Lieben.  Glück...

Die Beerdigung der Gartenfreundin war sehr bewegend und der Mann hat lange getrauert, genau wie die Freunde und ihre Mutter, die nicht fassen konnte, daß ihr Kind noch vor ihr gehen mußte. Der  Witwer fand einige Monate später eine  neue Liebe und kam dann darüber hinweg. Auch das nenne ich Glück...

Über den Begriff Liebe kann ich sehr viel berichten.

In der Vergangenheit haben mich zu diesem Thema verschiedene Klienten mit außergewöhnlichen Problemen zur Beratung aufgesucht. Teilweise Luxusprobleme, würde ich mal so meinen.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einen Fall vor etwa 15 Jahren zu Beginn meiner therapeutischen Tätigkeit. Ich war in Weiterbildung zur Familientherapeutin.

Eine Frau im Alter von etwa 50 "beichtete" mir, daß sie seit geraumer Zeit ein Doppelleben führe, d.h.  nicht monogam in ihrer Beziehung lebe, sondern poly-amor, wie man es heute nennt, früher nannte man es wohl eine Sonderform von "Menage a trois". Die Klientin erwähnte sofort, daß sie seit 20 Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung lebe zu einem fünf-jahre jüngeren Mann. Die Ehe ist gewollt kinderlos geblieben. Probleme gab es in der Beziehung kaum, weder an der Arbeit - beide sind ganztägig berufstätig- noch im Liebesleben, auch nicht im Freundeskreis. Lediglich der geringe Altersunterschied war der konservativen Familie ein Dorn im Auge und es gab ständig Sticheleien, was mich ein wenig an mich erinnerte.  Die Klientin war über sich sehr erstaunt, mit welcher Leichtigkeit sie "dieses Fremdgehen" genoss, was sich schon länger hinzog und keinesfalls mehr nur eine Affaire war, und ich war es auch. Ich bin aber Therapeutin und kein Moralapostel, daher lag es mir fern, ihr Vorwürfe zu machen, da ich aber auch zunächst keinerlei "Auftrag" an mich erkennen konnte, fragte ich sie, wie ich ihr denn "bei ihrem Problem"  helfen könne. Scheinbar war sie im Dilemma und kam aus diesem Konflikt so leicht nicht mehr heraus. Sie liebte beide Männer und wollte auch keinen von beiden aufgeben, obwohl sie befürchten mußte, daß ihr Mann sie sofort verläßt, wenn er es herausbekommt, aber trotzdem ließ sie sich nicht davon abschrecken. Sie genoss diese Zeit mit dem anderen Mann, der  25 Jahre jünger war als sie und ich ermunterte sie, von sich zu erzählen und auch, wie es dazu kam, bzw. wie sie ihn kennen gelernt habe. Scheinbar war es wohl Zufall, als sie allein eine Woche auf einem Kurzurlaub in Griechenland war. Wie sich schnell herausstellte, wohnte der "Liebhaber " wohl im Nachbarort, ca. 30 km entfernt von ihr. Sie kamen sich im Urlaub näher.  Daß sie sich verliebte, konnte sie nicht verhindern, sagte sie. Anfangs habe sie sich dagegen gesträubt, später sich dem hingegeben. Und im Laufe der weiteren Gespräche kam heraus, daß sie Gemeinsamkeiten hatten, die sie mit ihrem Mann wohl nicht  hat  und umgekehrt und somit sich diese beiden Männer  wohl für sie perfekt "ergänzen". In etwa ein halbes Jahr habe ich regelmäßig Gespräche mit ihr geführt, in der Zeit hat sie es nicht geschafft, eine Entscheidung zu treffen. Ich habe sie auch aus den Augen verloren, da sie mit ihrem Mann in einen anderen Stadtteil gezogen ist und auch meine Gespräche nicht mehr bezahlen konnte. Vielleicht liest sie zufällig meinen blog und meldet ich wieder. Nur zu gern würde ich wissen, was aus ihr und ihrem "Schicksal" geworden ist.  War es Glück, daß sie diesen anderen Mann getroffen hat, oder nicht..???

Jedenfalls bei mir war es Glück. Ein bisschen verstehe ich diese Klientin auch aus eigener Sicht. Ich habe meinen Exfreund wegen Dirk verlassen. Als ich mich von meinem Ex-Mann trennte, lernte ich durch meine Schwester Jens kennen, der erst eine Affaire mit ihr hatte, wie ich später erfuhr, und dann mit mir. Es war eine Affaire und es tat mir gut nach dem Stress mit meinem Exmann und der Trennung. Dirk war damals der beste Freund von Jens, als ich ihn sah, war er Liebe auf dem ersten Blick und als ich mich dann für Dirk entschied, weil wir uns verliebten, war die Freundschaft zwischen Jens und Dirk natürlich passe. Als ich merkte, daß ich Jens nicht liebe, sondern Dirk, habe ich mich sofort von Jens getrennt, obwohl wir bereits vier Monate zusammen waren und er bei mir wohnte, weil seine Mutter ihn vor die Tür gesetzt hatte, aber unsere Beziehung hätte keine Zukunft gehabt. Wer liebt hat Recht. Und aus seinen Gefühlen sollte man die Konsequenzen ziehen. Gern hätte ich der Klientin diese "Weisheit" auch mitgegeben, bei ihr hatte ich den Verdacht, daß der Ehemann nicht mehr der richtige war und der Liebhaber auch keiner für die Ewigkeit. Leider kam es nicht dazu, und vielleicht hat sie es selbst herausgefunden.

Manchmal ist es nicht so leicht oder auch schwer oder  gar nicht möglich, sich "richtig" zu entscheiden, wie in einem Fall vor einigen Jahren, der  durch die Presse ging, wo ein junger Mann zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er sich "wagte", seine Halbschwester zu lieben. Ich verstehe nicht, wieso man in Deutschland nicht schon längst dieses unsinnige leidige Gesetz abgeschafft hat. Es ist nicht eindeutig erwiesen, daß die Kinder aus der Beziehung von Halbgeschwistern behindert werden, man nimmt es nur an. Jedenfalls sind derartige Beziehungen in Holland erlaubt und dort  gibt es auch nicht mehr Behinderte als hier ! Dieser junge Mann, um den es hier geht, lernte eine Frau kennen und sie verliebten sich. Bis dahin nichts ungewöhnliches. Sie bekamen zusammen drei Kinder und eines davon hat eine leichte Behinderung, dann war das vierte Kind unterwegs, in der Zwischenzeit hat so ein "Kamel", was nichts besseres vorhatte, als sich einzumischen, den Mann angeschwärzt, er wüßte, dass es Halbgeschwister seien. Zum Zeitpunkt des kennenlernens war das nicht bekannt, weder den beiden, noch deren Familie. Sie wuchsen in getrennten Familien auf und wußten nicht, daß sie verwandt sind. Hätte der Mann, der sich da einmischte, "die Klappe gehalten", wäre nicht eine Familie zerstört worden, der vierfache Vater  hätte nicht ins Gefängnis gemußt und sie hätten sich nicht trennen müssen. Eigentlich hätten sie ja auch nach Holland umziehen können. Aber irgendwann war es zu spät. Da der Mann die Anordnung, sich von der Frau zu trennen, ignorierte, wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt. Er ging durch sämtliche Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und bekam kein Recht. An die Kinder hat keiner gedacht. Sie verstanden die Welt nicht mehr, waren total verstört. ihre kleinen Seelen verstehen nicht, daß Mama und Papa auf einmal nicht mehr zusammen sein dürfen, wie denn auch? Ich finde so etwas grausam und unmenschlich, daß man Menschen trennt, die sich lieben und bin nach wie vor der Meinung, das hätte nicht sein brauchen. Auf der einen Seite werden Menschen, die an einer U-Bahn-´Haltestelle andere fast tot treten, zu Bewährungsstrafen verurteilt und andererseits werden solche Menschen wie dieser Mann, der sich nur gewagt hat, zu lieben, als Schwerverbrecher drei Jahre eingesperrt. Wir haben schon sehr merkwürdige Gesetze...

Wir sind auf einem guten Weg. Jedes Jahr Christopher Street day...  . Frau Merkel ist endlich über ihren Schatten gesprungen, Homosexuelle dürfen heiraten und sind gleichgestellt, endlich. Dann wird man hoffentlich eines Tages dieses Gesetz auch noch ändern und Halbgeschwister dürfen ungestraft zusammen leben.  Ich bin zwar nicht direkt betroffen, aber der Fall ging mir nahe, weil ich Menschen liebe, schätze, achte und unterstütze. Leider gibt es immer noch Menschen, die Homosexualität mit Sodomie oder Pädophilie vergleichen oder gleich setzen. Aber wer sich an Kindern oder Hunden vergreift, ist eindeutig krank. ! Bei homosexuellen ist es nur eine Sonderform der Liebe und findet zwischen zwei Erwachsenen Menschen statt, und das freiwillig. Das ist doch eigentlich logisch, oder?

Da sind wir schon beim nächsten Thema. Homosexualität. In 1984 lernte ich Ralph kennen, er war ein Schulkamerad meiner Schwester und sie waren auch Freunde. Ralph war jahrelang mein bester Freund. Er verstarb in 1995 an Aids, mit 29 Jahren. Ralph war für mich wie ein Bruder und ich liebte ihn sehr. Ralphs Mutter kam mit seiner Veranlagung nicht zurecht, sie hasste ihren Sohn dafür, obwohl sie ihn liebte und bat ihn immer wieder, eine Beziehung zu Petra Döpp zu beginnen, aber sie war auch nur eine gute Freundin und obwohl sie sich auch immer Hoffnungen machte, wußte sie, daß er sie nie heiraten würde. Ralphs Mutter litt darunter sehr. Sie verstand es nicht. Einmal habe ich sie zur Rede gestellt und ihr gesagt, sie sei grausam. Sie beschimpfte mich und gab mir Hausverbot, dann lud sie mich eines Tages ein und erzählte mir alles. Ralph war adoptiert, als Baby. Seine Eltern zeigten mir Dias. Sie konnten selbst keine Kinder bekommen, die  leibliche Mutter von Ralph war bei der Geburt erst 15.

Als Ralph mit dem Studium begann, ging er nach München und lernte dort seinen langjährigen Lebensgefährten, auch mit Namen Ralf, kennen, in der Zeit nahm er auch Kontakt auf zu seiner leiblichen Mutter. Irgendwie hatte er die Adresse herausgefunden gegen den Willen seiner Eltern. Seine leibliche Mutter lebte auch in München, Ralph lernte außer ihr noch seine drei Geschwister kennen, die ihm sehr ähnlich sahen, genau wie seine Mutter. Als wir ihn einmal in München besuchten, zeigte er uns Bilder. Seine Mutter verliebte sich in ihn, in ihren eigenen Sohn. ! Da brach er den Kontakt sofort ab.

Nach dem letzten Besuch bei Ralph ging es ihm immer schlechter und schlechter, er bekam bedingt dadurch, daß er HIV-positiv war,  ein Kaposi-Sarkom, auch die Augen waren davon befallen,  er konnte nicht mehr richtig sehen, mußte sein Studium abbrechen und seinen Nebenjob als Model aufgeben wegen der hässlichen Hautflecken, das verkraftete er nicht. Er versuchte, sich das Leben zu nehmen, indem er das Haus, in dem er und Ralf wohnten, in Brand setzte, in letzter Sekunde hat ihn sein Freund gefunden und in einen Stift gebracht, wo er dann den Verbrennungen und der Gasvergiftung erlag, da sein Immunsystem schon so schwach war. Gott sei Dank übernahm die Versicherung den Brand-Schaden. Von Ralphs Tod erfuhr ich im Urlaub in Grainau aus der Zeitung, rief meine Mutter an, damit sie eine Trauerkarte und Geld dort hin sendet. Auch sie hat Ralph sehr geliebt, da er immer bei uns ein und ausging, wie andere Freunde, schwule Freunde auch. Sein Freund rief mich an und wir haben am Telefon eine Stunde zusammen geweint. Sein Bild hängt heute in unserer Küche. Ralphs Freund Ralf war vom Aids verschont und ist heute mit einem Intendanten vom Theater verheiratet, mit dem er ein Jahr nach Ralphs Tod zusammenkam. Auch das ist Glück...  Ralf machte sich allerdings jahrelang Vorwürfe, da Ralph durch einen schweren Autounfall, den Ralf verursacht hatte, jede Menge Bluttransfusionen bekommen mußte. immer wieder sagte Ralph, dass er von den Transfusionen das Virus bekommen habe , was ich ihm auch glaube, denn KEINER seiner Freunde ausser ihm hat sich bei ihm mit Aids angesteckt, auch Ralf nicht. Ralph muß das Virus wohl noch nicht lange gehabt haben.  Was für ein Schicksal...







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