Museum für Sepulkralkultur

Tag 21912.

Gestern waren wir im Museum für Sepulkralkultur. Es wurde ein Vortrag geboten von einem Dozenten , Dr Ulrich Fauth, er referierte über Nahtoderlebnisse. Es war sehr interessant.

Bei Nahtoderlebnissen beschreiben Menschen, daß sie, wenn sie sich im Koma befinden oder schon klinisch tot sind, in ein Licht gezogen werden und dass das sehr angenehm ist, so angenehm, daß sie nicht mehr zurück möchten Manche erleben, wie sie aus dem eigenen Körper herausgehen, z.B. bei einer schweren OP und einem damit verbundenen Herzstillstand. Sie sehen ihren eigenen Körper von oben, sehen auf sich selbst herab und beobachten z.B,die Ärzte, wie sie operieren und um das Leben ihres Körpers kämpfen und hören, was die Ärzte dabei besprechen. Wie dieses Phänomen entsteht, wird verschiedenartig diskutiert, die Mediziner gehen davon aus, daß dem Körper eine Halluzination vorgegaukelt wird, dadurch wird die Seele und das Gehirn gleichermaßen betäubt und der Tod wird besser ertragen , auch die damit verbundenen Schmerzen, der Patient fühlt sich wohl und erfährt eine Art Ruhe und Frieden. Die Seele erfährt keinen Schaden, der Todeskampf bleibt aus, und wenn die Seele wieder in den Körper fährt, nehmen Körper, Seele und Geist keinen Schaden.

Der Dozent hat sich schon viele Jahre mit diesem Thema auseinandergesetzt und von vielen Patienten Erfahrungen zusammen getragen. Das Thema Quantenphysik wurde nicht diskutiert, Parapsychologie nur kurz angesprochen.

Die meisten betroffenen erklären, die Angst vor dem Tod ist in dem Moment wie verflogen.

Ich mußte an meine Tante denken, die mit 64 Jahren an  Alkoholvergiftung, Leberwerten von über 1000 und Diabetes verstarb. Sie lag zuvor schon zweimal im Krankenhaus zur Entgiftung und beim zweiten Mal hatte sie, wie sie mir späer beschrieb, so ein Nahtoderlebnis. Sie sah ihren Vater, unseren Opa Karl, sie ging durch einen Tunnel auf das Licht zu und es war so schön, daß sie nicht zurück wollte. Mein Opa sagte zu ihr "was willst Du hier, mein Kind, Du bist noch nicht dran...??" und in diesem Moment wurde sie ruckartig zurückgezogen, wachte aus dem Koma auf und befand sich wieder in ihrem Körper. Sie war darüber sehr erbost und enttäuscht. Das Leben hatte sie wieder, aber ein knappes Jahr später lag sie wieder im Krankenhaus und ist diesmal nicht aus dem Leberkoma erwacht. Die Zeit dazwischen empfand sie als Qual. Sie tat nichts außer schlafen, Sekt und Weisswein trinken, ließ sich gehen, wenn mein Onkel ihr die Flaschen versteckte oder den Inhalt in der Spüle entsorgte, ließ sie sich vom Nachbarn neue Flaschen besorgen, sobald  mein Onkel aus dem Haus war, zuletzt trank sie das Rasierwasser. Und nahm keine Nahrung mehr zu sich. Letztendlich ist sie nicht nur an dem forschreitenden Alkoholabusus, sondern an den Folgen der schweren Diabetes verstorben, und in Folge von Nieren - und Herzversagen. Sie hat sich regelrecht zugrunde gerichtet und keiner konnte sie aufhalten. Oder eher gesagt, abhalten.

Immer wieder stellt sich mir die Frage, wieso manche Menschen "NUR" Genusstrinker werden und nach einer gewissen Menge aufhören, die anderen werden zu Alkoholikern. Wieso haben die einen Menschen ein hohes Suchtpotenzial und die anderen nicht? Diskutiert werden zum einen die genetische Disposition, die Vulnerabilität  dieser Menschen, hinzu kommen die Lebensumstände und Ereignisse. Bei den meisten betroffenen ist es ein multifaktorielles Geschehen. Eins kommt zum anderen. Und meist sind die Menschen im Umfeld dieser Patienten machtlos, sie können es nicht verhindern. Wenn man ihnen den Alkohol wegnimmt, macht man sich zum CO-Alkoholiker. Es ist wie ein Steckspiel. Ein Phänomen ist, daß sich jeder Süchtige immer unbewusst einen Menschen als Partner oder auch  mehrere Menschen in seinem Umfeld sucht, die dieses "Spiel" bewusst oder unbewusst mitspielen und sich somit zum Co-Alkoholiker machen. So wie mein Onkel bei meiner Tante. Und wir alle, meine Mutter bzw. ihre Schwester, der Sohn... irgendwie fühle ich mich als Nichte auch mit schuldig. ...

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