Mein Onkel Norbert

Tag 21907.

Ich muß zu vorgestern noch etwas wichtiges ergänzen.

Mein Onkel Norbert und seine Ehefrau Heidi waren auch auf meiner Feier. Sie wohnen in der Nähe von Mainz Ich habe mich darüber sehr gefreut, da ich sie lange nicht gesehen habe. Wir schreiben uns ab und zu emails. Er ist mein Patenonkel und der jüngste Bruder unseres Vaters.  So hätte ich mir immer meinen Vater gewünscht.... Rein optisch ist er ihm ähnlich. Aber sein Charakter ist ganz anders. Er ist sanft und hasst Gewalt, achtet Frauen. Hat seinen Sohn Jonas antiautoritär erzogen. Jonas ist heute 39 und in seinem Beruf sehr erfolgreich und keineswegs von der  Erziehung geschädigt oder verzogen. Er hat jetzt auch eine Frau und zwei kleine Kinder, ist ebenso ein liebevoller Vater. Jonas hat Physik und Wirtschaft studiert, lange Zeit im Ausland gearbeitet und ist jetzt erfolgreicher Unternehmensberater bei einer Bank in Frankfurt. Leider ist der andere Bruder meines Vaters, Onkel Ernst, in 2000 am Krankenhausvirus verstorben, was sehr tragisch war. Sein Sohn Rainer konnte auch aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Feier teilnehmen, zu seinen Schwestern und deren Familien habe ich leider keinen Kontakt. Auch nicht zu Tante Gertrud, die Witwe von Onkel Ernst. was auch daran liegt, daß mein Vater diese Familie in der Zeit der Insolvenz ziemlich betrogen hat und Tante Gertrud sollte noch seine Schulden mit übernehmen. Schlimm...

Außerdem muß ich noch erwähnen, daß ich mich sehr über den Besuch meines besten Freundes Uwe mit seinem Lebenspartner Roger gefreut habe. Wir haben uns über fünf Jahre nicht gesehen, sie leben in Lich. . In Uwe war ich vor 40 Jahren sehr verliebt. Wir waren gemeinsam in einem Kegelclub. Damals wußte ich nichts von seiner Vorliebe für Männer. Aber aus uns wurde nichts und ich heiratete Jürgen. Als ich mich von Jürgen nach sieben Jahren Beziehung trennte, da er sehr untreu war, verliebte ich mich zunächst in Jens, den ich durch meine Schwester  kennen lernte und durch ihn dann Dirk. Jens war für eine Beziehung nicht gemacht , er spielte lieber Fussball und es war auch nicht wirklich Liebe zwischen uns. Aus Gutmütigkeit wohnte er bei mir und als ich mich von im trennte, ist er erst nach Wochen ausgezogen und hat auch so lange meinen Fiesta genutzt. Mit Dirk bin ich seit Juni 1990 verheiratet. Durch Uwes Vater, den ich zufällig traf, nahm ich wieder Kontakt zu Uwe auf, der damals Assistenzart war und wir sind bis heute sehr gute Freunde, haben uns anfangs sehr oft besucht. Er ist inzwischen leitender Oberarzt.

Und ein besonderer Dank gilt meiner Mutter. Schade. Ich bin sehr traurig, daß sie nicht auf der Feier sein konnte, da sie ja schon neun Jahre tot ist. Es hätte ihr gefallen. Auch sie hat gern gefeiert und trotz aller familiären Schwierigkeiten immer die Familie zusammen gehalten und die Feste, die wir feierten, auch zu einem Fest gemacht.

"Das Leben ist ein Fest" war auch ihr Motto, auch wenn es ihr mal nicht gut ging.  Im Grunde genommen war sie auf meiner Feier mein Ehrengast und hat sicher von oben zugesehen... schade, daß ich ihr nicht einen Sekt auf ihre Wolke bringen konnte...

Wenn meine Mutter nicht gewesen wäre... Als unser Vater  mit seinem Getränkebetrieb die Insolvenz anmelden mußte, dachte er, sein in 1959 erbautes Haus, unser Elternhaus, was schon längst abgezahlt war, bliebe davon unberührt. Weit gefehlt. Der Sachbearbeiter der Bank, der unserem Vater versprochen hatte, daß im Falle einer "Pleite " das Haus nicht betroffen sei, war schon im Ruhestand und der neue Betreuer hat es nicht akzeptiert. Meine Mutter war schlau und hat meinem Vater irgendwann lange vorher gesagt, daß er das Haus ihr überschreiben solle. Er dachte, er würde als erstes sterben, da meine Oma 97 geworden ist und daß meine Mutter wohl auch alt wird. Eigentlich dachte meine Mutter nur daran, daß man es ihr dann nicht wegnehmen könne im Falle seines Todes, auch keins ihrer Kinder, die dann automatisch  die Hälfte erben. Aber es sollte anders kommen. Unser Vater hat sie überlebt. Keiner von uns wußte es oder hätte jemals daran gedacht, daß wir drei Kinder im Fall ihres Ablebens bereits die Hälfte des Hauses erben, somit hat sich keiner drum gekümmert, das Amt hat uns vergessen und als unser Vater starb, hiess es, wir haben vor neun Jahren schon automatisch geerbt. Somit gehen seine vielen  Schulden nur auf seine Haushälfte, da wir seinen Teil des Erbes ablehnten. Nach Abzug der  Bankschulden blieben uns drei Kindern noch ein paar Taler übrig. Wenn das Haus meinem Vater allein gehört hätte, hätten wir in dem Fall gar nichts geerbt.

Danke, Mama. ....

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Julian Kretzschmar und Band im Theaterstübchen Kassel, 15.12.2023, Mehr als ein Geheimtipp

Willow Festival, 21./22.07.2023 im Rinklin Weidengarten Ahnatal. Mykket Morton, Kamanko, Call Us Janis....

FULLAX support OkayALEX im Schachthof Kassel 17.10.2023