25.01.2022 Ein Jahr nach der Diagnose BRUSTKREBS


Brustkrebs... bei Frau und Mann - was ist es wirklich, wie entsteht er...


In meinem BLOG vor genau einem Jahr, am 25.01.2021, schrieb ich über meine überraschende
Diagnose "Brustkrebs" und daß ich diese Diagnose nicht wahrhaben wollte. Plötzlich kamen Bilder vor meinem inneren Auge, daß ich genau so einen grausamen Tod sterben würde wie mein Cousin Rainer. Das machte mir Angst. Panik stieg in mir auf. Ich dachte, das kann doch  nur ein Albtraum sein, und " die haben sich doch geirrt" Zu mir passt kein Krebs. Nach der telefonischen Diagnose der Chirurgin vom Klinikum riss es mir  regelrecht den Boden unter den Füßen weg. Mein Kopf schwirrte... Wie durch einen Rausch hörte ich nur noch "Sie müssen jetzt stark sein. Es wird ein CT von Lunge und Leber angeordnet. Ein Knochenszyntigramm., Je nach Befund nach der OP Chemo, Bestrahlungen, ich solle doch schon mal mit der Antihormontherapie beginnen, von jetzt ab mindestens fünf Jahre jeden Tag eine Tablette.",,,😶😣😟😞

Ich musste etwas tun, bloss nicht durchdrehen. Julio sagte mir, ich sei eine Kämpferin. Ich kümmerte mich schon mal vorsorglich um Perückenauswahl, schmiedete einen Plan, daß ich meine Haare in diesem Fall komplett abrasieren lassen würde und davon einen Zopf anfertigen, damit ich, wenn die oberen  Haare nachgewachsen sind, diesen Zopf  daran befestigen kann mit Schleife oder Spange. Das machte mir etwas Mut. Ich wusste ja  weder ,um welche Art des Krebses es sich handelt, noch was auf mich zukommt. Nur eines weiß ich heute: Ich würde mich beim nächsten Mal dafür entscheiden,  sofort die gesamte "Brust" entfernen zu lassen, und dann gleich beim ersten Mal eine Prothese einsetzen lassen. Wenn man schon vorher immer wüsste, was man nicht weiss... Ich hoffe, es wird kein nächstes Mal geben, stelle mich aber schon einmal vorsichtshalber darauf ein, da mir sehr viele Fälle bekannt sind, wo es innerhalb von fünf Jahren nach der OP Rückfälle gab, entweder bei der zweiten Brust oder im Uterus. Beruhigend ist, daß ich nun alle drei Monate von meinen Ärzten "überwacht" werde.  Und ich bekomme Lymphdrainage. Das  ist gut.

Ich bin froh, daß das Jahr hinter mir liegt. Doch da ist etwas, was mich weiterhin "behindert", die ständige Müdigkeit.  Hausarzt und Gynäkologin meinen, es sei normal, ich müsste das alles jetzt erst mal verarbeiten. Vier OPs der Größenordnung sind kein Pappenstiel.  Schlimm sind auch  die unerträglichen Knochenschmerzen, nicht nur ausgelöst durch Polyneuropathie, Fibromyalgie und Arthrose, sondern verstärkt durch die Antihormone, die ich noch lange nehmen muss, mindestens vier Jahre. Mein Hausarzt sagte mir auch vor ein paar Tagen, als ich die Boosterimpfung bekam, daß ich nun als "geheilt" gelte. Dafür bin ich sehr dankbar. 

Geheilt... Aber wieso darf ich dann kein Blut mehr spenden? Niemand gibt mir dafür eine Erklärung. ...

Vorwärts... positiv denken. Ablenkung. Sport. Freunde treffen.... Gestern hat uns wieder einmal Julio ganz spontan besucht. Er wollte eigentlich am Sonntag vorbei kommen, aber da wollte ich lieber für mich sein. Nicht nur weil ich starke Knochenschmerzen hatte. Am Sonntag sind Dirk und ich gern für uns, ausser wenn etwas besonderes dazwischen kommt oder wir auf eine Veranstaltung gehen.



So habe ich ihn spontan für Montag zur Pasta eingeladen. Wenn ich koche, reicht es sowieso immer mindestens für drei. Julio ist meist sehr positiv, auch wenn s Probleme gibt. Er hat momentan Probleme mit der Verlängerung seines deutschen Passes, er bekam erst einmal nur eine befristete Verlängerung bis Ende des Jahres. Obwohl er schon sieben Jahre in Deutschland ist, hier in Kassel. Bis dahin muss er noch dort wohnen wo er jetzt lebt, in Untermiete bzw WG sehr beengt. Obwohl er sich mehrere Wohnungen angesehen hat und man ihm wohl auch den Mietvertrag geben würde, wenn seine Aufenthaltsgenehmigung unbefristet wäre. Es fehlen wohl noch Unterlagen, und bis Dezember wird er mit diesen erneut die Behörde aufsuchen. Die Möbel, die wir ihm schenkten, sind nach wie vor in unserem Keller, der nun vollgestellt ist, wodurch wir nicht an Dinge herankommen wie Unterlagen o ä. Daher Werden Julio und Dirk die Möbel in einigen Wochen, wenn es wärmer wird, erst einmal in unserer Garage "parken". Die Garage ist sehr geräumig und der kleine Polo passt dann noch bequem davor. 

Wir hörten uns zum Essen diverse Rockalben an, die in Musikzeitschriften empfohlen wurden. Einige sind in voller Länge auf TIDAL zu hören. Da ist Tidal gegenüber Spotify im Vorteil,  und nicht zuletzt wegen der besseren Klangqualität, sprich  CD-Qualität. Allerdings keine Vinyl-Qualität und  dieser Anbieter ist auch teurer als Spotify. Wir überlegen, ob es sich für uns lohnt, ihn dauerhaft zu abonnieren, dadurch werden wir wohl sicher weniger Schallplatten kaufen.

Als uns Julio um ca. 20.00 verließ, schaute ich mir noch im Fernsehen den Film "Wannseekonferenz" an. Sehr schwere Kost. Ich bin sprachlos und entsetzt, mit welcher Gleichgültigkeit, Kälte und Rohheit und in welcher Weise Menschen über andere Menschen  richten und "verhandeln", so als wären diese anderen Menschen  Exkremente oder Unrat, den die Müllabfuhr beseitigen muss und wo sich noch über die damit verbundenen Kosten beschwert wird, außerdem über die Große Menge dieses "Unrats". Unglaublich...







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