NORÐIR: Konzert im Schlachthof Kassel, 04.03.2022 .... "Inditronic Timetravel"...

04.03.2022.

INDIETRONIC-TIMETRAVEL...  Zeitgemässe Zukunftsmusik. Und ein geniales Fest. ....

Es kamen leider weniger Gäste als erwartet in den Schlachthof. Die Sitzplätze weit auseinander, in zweier-Dreiergruppen oder Einzelplätze.  Paul, der Schlagzeuger von KAMANKO, half wie so oft beim Einlass oder den Künstlern bei der Organisation auf der Bühne und am Mischpult.Schätzungsweise war das Konzert zu Zweidrittel ausverkauft. Es war Maskenpflicht das ganze Konzert über, mit Ausnahme beim geniessen der Getränke. Das hielt uns aber nicht ab, das Konzert zu besuchen. Zu sehr hatten wir uns im Vorfeld mit der Musik und den Musikern beschäftigt und uns in ihren aussergewöhnlichen sound verliebt. Genauso ging es wohl einigen anderen hartgesottenen Fans. Und das Konzert am Vortag in Braunschweig schien wohl ausverkauft gewesen zu sein. Die HNA berichtete am Tag zuvor ausführlich über das bevorstehende Konzert.

Bereits vor einigen Wochen habe ich ausführlich über NORDIR auf meinem BLOG gepostet. Und bin nach wie vor der Meinung, daß ihr Stil sehr dem von Steven Wilson ähnelt. Dieser Vergleich bzw dieses Lob schmeichelte Victor Nordir sehr, als wir uns nach dem Konzert unterhielten. Wir umarmten uns, als wären wir schon immer Freunde. Und kauften natürlich auch CDs für uns und unsere Freunde.

Das Konzert begann mit einem Auszug aus dem  englischen Film  " Die Zeitmaschine" aus den 50iger Jahren. In englischer Sprache. Die Stelle des Films, wo der Konstrukteur der Zeitmaschine diese seinen Freunden vorstellte und dann auf Zeitreise ging.

Durch das Konzert führte die elektronische Assistentin "Marlene", die in den Pausen zum nächsten song immer angab, welcher song gespielt werden sollte, und zwar so als wenn genau in dem Jahr die Zeitmaschine anhält. Im Vordergrund  der Bühne eine  Art selbst-gebastelte leuchtende Zeitmaschine aus Holz . Dazu passend auf einer Leinwand im Hintergrund die dazu passenden Filme. 

Lars am Schlagzeug. Victor überzeugte mit E-Gitarre und Gesang. Seine Stimme geht über mehrere Octaven. Er singt meist ganz tief, aber auch manchmal sehr hoch, fast wie Mezzo-Sopran. 

Genial. Genau das ist es, was für mich Prog-Rock ausmacht. NORDIR bezeichnen ihre Musik als Indietronic Timetravel. 

Der zweite song nach dem Intro "time is on your side"  ist "Vielleicht irgendwann" und handelt vom Jahr 1967 in der DDR. Danach geht es ins Jahr 2022 mit dem song "Uncertain days".  Der song "innner child" handelt vom Jahr 1987, das Geburtsjahr von Victor und Lars. Er handelt von der Auseinandersetzung mit dem inneren Kind.  "Sputnik Shock" aus 1957 beschreibt den ersten Flug ins All.  Danach folgt der song "Place to go" und handelt vom Jahr 2009.  Dann geht s wieder zurück ins Jahr 2006 mit dem song "Letter to my younger self", wo Victor sich selbst als 19-jährigen erlebt und sich rückwirkend Ratschläge für sein Leben gibt.  "Planet 2" beschreibt das Leben wie es wohl in 
2058  sein könnte und  "How to sail your ship alone" beschreibt Victors Lebensabend in  2077 als 
90-Jähriger.  Dieser song ist ein absoluter Ohrwurm und  sehr hitverdächtig. Obwohl der Text wie alle anderen Texte auch anspruchsvoll und tiefgründig ist. Beim song "no hell no" der das Jahr 1945 beschreibt, werden Bilder vom Krieg eingeblendet. Victor hat es nicht weiter kommentiert, auch "Marlene" nicht, aber man konnte in diesem Moment die Schwere des Publikums aufgrund der aktuellen Ereignisse etwas spüren, obwohl das Konzert überwiegend Leichtigkeit  und anspruchsvolle Kurzweil geboten hat.

 Das Konzert endet mit einem Cover von den Beatles "Across the universe" von 1968, und als Zugabe ein weiterer eigener song "Future days". Bereits vor dem Coversong hatte sich die elektronische Begleitung Marlene vom Publikum verabschiedet, weil ihre "flexible Arbeitszeit" beendet war, sie wurde dann von ihrem Kollegen "Rüdiger " abgelöst. Interssantes  und originelles Szenario. 

Ein hervorragendes Konzert, perfekt organisiert. Es hätte besser nicht sein können. Die beiden sympathischen Künstler bedanken sich. Sie freuen sich über die positive Resonanz des Publikums und den tosenden  Beifall, der so laut war, als käme er von zehnmal so vielen Gästen wie anwesend. 

Ein gelungener Abend. Am Ausgang haben wir uns  beim Bier noch  eine Weile mit den Künstlern ausgetauscht. Gaby und Lenni von LWFLD bzw. Keep Mars Red waren auch unter den Gästen und führten regen Austausch mit den beiden Musikern. Am Ende des Konzerts kamen noch Lukas Blumenstein von Kamanko und Nele auf uns zu, sie hatten leider nur den Schluss vom Konzert erlebt.

Wir freuen uns auf das nächste Konzert von NORDIR. Schade, daß Ulm so weit weg ist...
















































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