Happy birthday, Peter Gabriel - Still Growing Up Live




13.03.2020

Heute ist der 70. Geburtstag von Peter Gabriel.

Peter Gabriel gehört zu meinen absoluten Lieblingsmusikern, seit ich denken kann. Zu Beginn seiner Karriere war er Mitglied  der Band Genesis und ist dann später im Alleingang  mit vielen songs populär  geworden und geblieben bis heute. Solisbury Hill, Don´t give up, Sledge hammer.... sind einfach Ohrwürmer,  aber vom feinsten und sehr zeitlos. Ich hoffe, daß er uns noch sehr lange Freude macht mit seiner Musik.

Gestern  Abend um 20.15 auf ARD, der Fernsehfilm "Nicht ohne Dich"  hat mich doch nachdenklich gemacht.  Ich habe ihn mir bereits vor ein paar Tagen in der Mediathek angesehen. Ein sehr interessantes, brisantes Thema. Es geht hier um die Entfremdung eines Kindes durch einen Elternteil. Hier hat die Mutter systematisch und geschickt der achtjährigen Tochter den Vater entfremdet, indem sie immer wieder Treffen und Besuche systematisch  boykottiert hat mit der Begründung, der Vater habe keine Zeit etc, dem Ehemann hat sie gesagt, die Tochter sei krank, wäre auf einem Geburtstag etc. Sie ist so weit gegangen, umzuziehen  ohne eine Adresse zu hinterlassen und hat es geschafft, daß dem Vater das beiderseitige Sorgerecht und Umgangsrecht entzogen wurde. Zum Schluss hat das Gericht aber gemerkt, was die Mutter im Schilde führte und dem Vater das Umgangsrecht wieder zugesprochen. Zu dem Zeitpunkt hat aber die Tochter den Vater schon so sehr gehasst, daß sie dann nur widerwillig den Vater besuchte, und nur der Mutter zuliebe, damit sie  mit dem Jugendamt keinen Ärger bekommt. So endet der Film. Handlung offen...  Und das alles nur aufgrund gekränkter Eitelkeit der Mutter, weil der Vater sich von ihr trennte und sich einer anderen Frau zuwandte, die auch schon eine Tochter hat.

Das arme Kind wurde hier eindeutig zum Spielball der Eltern. Und ist Leidtragende. Wahrscheinlich für immer.  Möglicher Weise wird sie die Meinung über ihren Vater nie ändern, d.h. es wird schwer für ihn, sie zu überzeugen, dass das alles gelogen war bzw. nicht so, wie es die Mutter darstellte.

Ich bin nachdenklich.... Ich stelle mir immer wieder die Frage, inwieweit hat unsere Mutter uns auch aufgrund gekränkter Eitelkeit so manipuliert, daß wir  z.T. deshalb  unseren Vater so sehr hassen? Es betrifft vor allem meine Schwester und mich. Und mich besonders, wie ich finde. Mein Vater war schon immer sehr jähzornig und unberechenbar. Bereits, als ich vier Jahre alt war, hat meine Mutter mich insofern so manipuliert, indem sie mir oft weinend erzählte, wie grob und und fies unser Vater zu ihr wäre , sie oft allein ließe und wenn sie stürbe, bekämen wir eine Stiefmutter. Die -Nachteile einer Stiefmutter ...  wenn der Vater sich scheiden läßt oder die Mutter stirbt und er eine andere Frau kennen lernt...  wurden dann auch jedes Mal wieder ausführlich erläutert und es machte mir Angst. Angst, daß meine Mutter stirbt. Sie weinte so sehr, daß ich dachte, sie könne schon in dem Moment sterben. Was soll man als kleines Kind auch anderes denken...??  Ich war damit total überfordert.

So fing es an. Natürlich sind sehr viele Dinge passiert, die auch einen Hass oder Wut auf den Vater rechtfertigen. Mein Vater hat mir mit seinem Verhalten immer Angst gemacht. Es war also  auch eine Realangst. In meinem Blog habe ich mich  schon mehrfach dazu ausführlich geäußert, wie er "tickte", und das war keine Einbildung. Nur mit Diplomatie war es möglich, ihn zu beschwichtigen und das untermauerte die Behauptungen unserer Mutter natürlich. Es passte alles zusammen.

Immer wieder habe ich mich gefragt, wieso sie sich nicht von ihm getrennt hat. Sie hat ihn scheinbar zu sehr geliebt...

Antworten auf meine Fragen werde ich wohl nicht mehr bekommen, ich kann nur Mutmassungen anstellen. ..... Es gibt Zeiten, da ist dieses Thema längere Zeit auf Eis und ich denke ich kann es einfach abhaken. Aber dann kommt so ein Film und ich komme wieder einmal etwas in Zweifel... Da ist er wieder, der kleine Mann im Ohr, der mir sagt, daß ich doch nicht so ein liebes Mädchen bin, eine ungerechte Tochter, die nicht sachlich und realistisch denkt und handelt. ...

Vielleicht wäre es auch leichter für mich gewesen, zu verzeihen, wenn mein Vater ein liebevoller Mensch gewesen wäre  ( so wie der Vater in besagtem Film) und nicht so herrschsüchtig und angsteinflössend. Und wenn er mehr oder regelmäßig zuhause gewesen wäre. Es war ja nicht nur seine Arbeit, sondern auch das Doppelleben mit der Geliebten. Und die vielen anderen rücksichtslosen Dinge, die noch folgten, gerade dann, wenn man ihm wieder verziehen hatte...

Anders ist es mit meinem Onkel. Ich bin froh, daß er noch lebt, mit 92. Trotz der Demenz noch körperlich relativ rüstig und fit. Seine Lebensgefährtin, 16 Jahre jünger, hat viele Krankheiten und sich jetzt noch den Fuß am Sprunggelenk  gebrochen. Sie trägt einen Spezialschuh, und wartet darauf, daß es operiert wird. Dann ist sie ein paar Tage im Krankenhaus und wir kümmern uns um mein Onkelchen. Es ist zwar auch nicht ganz einfach für uns neben der Berufstätigkeit, und wir müssen dafür einige Konzerte absagen. Aber ok. Jedenfalls haben wir vergangenen Freitag die beiden besucht und Dirk hat für sie gekocht, es gab selbstgebackene Torte von mir. Einen Tag vorher waren wir bei Dirks Eltern und feierten mit ihnen Dirks Geburtstag. Auch sie wurden von uns bekocht. Ein Restaurantbesuch ist nicht mehr möglich, da alle bedingt durch Immobilität kein Restaurant mehr aufsuchen können oder möchten. Dirks Vater ist ein schwieriger Mensch, es macht sich der Altersstarrsinn breit. Seine Mutter wie immer ziemlich ignorant mir gegenüber, auch wenn sie sich noch so bemüht, sie tut es nur ihrem Sohn zuliebe. Sehr anstrengend und schwere Kost für uns.  Zwei anstrengende Tage. Man kann uns also nicht nachsagen, wir seien rücksichtslos oder herzlos. Zu schaffen macht mir jedoch der kaum vorhandene Respekt seitens der Eltern von Dirk. Aber das muß ich wohl so akzeptieren. Und am besten ausblenden. Wie sagen wir Therapeuten so schön..."ich lasse es bei ihm " oder Ihr".

Zum Glück gibt es bald wieder Konzerte. Das am Samstag müssen wir leider ausfallen lassen wegen der Familie. Schade. Eschwege, SPIT, ich hatte mich gefreut, aber ok. Dafür sind wir am 21.2. bei Matthias und Bettina in Eschwege. Mit Musik, vor allem wenn es die richtige ist, läßt sich vieles leichter ertragen oder auch vergessen, und mit guten Freunden auch.

Unsere Urlaube sind auch schon geplant und gebucht. Ende September Zakynthos, vorher das Konzert Steven Wilson in Hamburg. Im Juni haben wir 30. Hochzeitstag und fahren eine Woche nach Bayern, vorher ein Konzert in Wiesbanden, "Fury in the slaughterhouse".  Ende April vier Tage in Berlin. Mein Geburtstag wird gefeiert. Diesmal ohne Mykket Morton, dafür mit sehr guten Freunden.







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