Tears In Heaven. ... Trauerfeier für Claus


02.04.2022

So friedlich. So still. So würdevoll... Was für eine Trauerfeier. !!!

Gestern hatten wir einen plötzlichen Wintereinbruch und der  Kaufunger Wald war buchstäblich voller Schnee, so als wäre es Januar. Und genauso kalt. 

Das hielt uns nicht davon ab,  unseren Freund Claus zu verabschieden. So wie seine Frau Ina, seine Söhne und die vielen Freunde. Um 14.00 hatten sich alle auf dem dafür vorgesehenen Platz im Wald versammelt. zuletzt die Bandmitglieder und Freunde von Julian - Marc, Philipp, Jaro und Gero, Sylvester und Anja. Und ein paar uns unbekannte Freunde. Es waren wohl insgesamt so ca. 50-60 Trauergäste  auf dem Platz im Wald versammelt, als Freunde von Ina die Trauerrede hielten, nachdem sie den song "Let it be" vorgetragen hatten.  Es wurde viel über Claus und sein Leben erzählt und auch, wie er zu Tode kam. Er ist wohl auf der Straße zusammen gebrochen. Zunächst kannte man die Todesursache nicht und die Staatsanwaltschaft musste es klären. Nach drei Tagen wurde seine Leiche freigegeben mit dem Vermerk Todesursache Herzversagen, somit ein natürlicher Tod. Ich möchte nicht in der Haut von Ina und der Familie gesteckt haben, als sie es erfuhren und Claus erst nach drei Tagen sehen durften, als er aufgebahrt wurde...

Einer der Söhne von Claus hielt auch eine kleine Trauerrede mit dem Abschluss "Ich liebe Dich, Papa". Danach sangen die beiden Freunde von Ina den song " Blackbird" von den Beatles. Wir vermuten, Claus hatte mal erwähnt, dass er zu seiner Beerdigung gern songs von den Beatles hätte, und ich hoffe, er hat es "oben " gehört. Ina hatte Claus , ihrem "Weggefährten", wie sie ihn nannte, einen Brief geschrieben, dieser wurde verlesen.  Ina und Claus waren wohl aus der Kirche ausgetreten. Wir vermuten, daß der Bestatter und seine Frau, die die Rede hielten und für die musikalische Untermalung sorgten, Freunde von Ina und Claus waren, denn sie waren sich sehr vertraut. Ich vermute das, aber genau weiss ich es nicht. Aber das ist nicht unüblich. Meine Mutter war auch in keiner Kirche und wurde in ähnlicher Form beerdigt, ein langjähriger  Freund unserer Familie,  der Bestatter Jürgen Heiligenstädt, hatte vor elf Jahren ihre Beerdigung ausgerichtet und auch die meines Vaters vor drei Jahren.

 Bevor wir zur Grabstelle gingen, sangen die beiden noch "Tears in heaven". 

Von dieser  Trauerfeier war ich sehr angetan. Wie angewurzelt saß ich in der Kälte auf dem Stein, ließ den Schnee auf mich herabfallen und lauschte andächtig zu. Genau so würde ich mir meine Beerdigung wünschen, so weltlich und doch so göttlich, auch ohne Kirche, auch wenn das für mache befremdlich erscheint. 

Auf seine Weise war Claus ein absoluter Christ, obwohl er keiner Kirche angehörte, wie ich finde. Das bestätigt eindeutig der Nachruf von heute in vielfacher Weise. Claus war ein sehr bescheidener Mensch und hat immer zuerst an andere gedacht. Genau so habe ich ihn auch in den letzten dreieinhalb Jahren, so lange, wie wir uns kennen, erlebt. In meinem Blog vor einigen Wochen, als wir von Claus ´ Tod erfuhren, berichtete ich bereits darüber.

Die Familie ging mit der Trauergemeinde zur Grabstelle. Der Baum mit Claus´  Grabstelle war nicht weit entfernt  und der Schnee schon so festgetreten, daß alle das Grab gut erreichen konnten. Dort hatte man Blüten ausgelegt. Ina hatte die Urne hineingelassen, und alle Trauernden haben nach und nach die Blüten hinzugegeben, an der Grabstelle einen Moment würdevoll Abschied genommen. Dazu spielte der Freund/Bestatter  auf der Gitarre " You ve got a friend"  von James Taylor und seine Frau sang dazu. Sehr bewegend. Zum Schluss haben wir Ina und Julian sehr lange umarmt. Ihnen Kraft gewünscht. Sie bedankten sich, daß wir gekommen sind. Abschließend umarmten wir noch andere Freunde wie Sylvester, Anja und Jaro. Einige der Freunde wollten keine Umarmung, verständlich, zu groß ist der Schmerz. Die Bandmitglieder von Mykket Morton und Call Us Janis haben ihren "Herbergsvater " verloren, von jetzt auf gleich. Ina ihren geliebten Mann. Julian und seine Brüder ihren geliebten Vater. plötzlich aus dem Leben gerissen. Und wir einen  guten Freund, den wir sehr vermissen.

Ziemlich durchgefroren gingen wir zum Auto und traten den Heimweg an.  

Claus, wir werden Dich nie vergessen...

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