26.04.2024 ROSMARIN support OkayAlex im Schlachthof Kassel

April 29, 2024

26.04.2024

Der Schlachthof ist immer wieder eine geeignete Location für Konzerte junger talentierter Musiker.

250 Gäste passen in den Veranstaltungsraum. Das Konzert am vergangenen Freitag war ausverkauft.

Diese Atmosphäre... Studentinnen sitzen auf dem Boden des Veranstaltungsraums und spielen Karten, bevor es los geht. Wer rechtzeitig da ist, kann auf der Fensterbank Platz nehmen.

Kaum waren wir angekommen, entdeckten und Alexandra und Malte. Sie umarmten uns und brachten mir sogar einen Stuhl als Ehrenplatz. Das war auch gut so, denn ich setzte mich links vor die Bühne schräg, so daß ich alle Musiker sehen konnte, dort konnte mir keiner die Sicht versperren,

Um 20.20 Uhr mit etwas Verspätung, begann das Trio OkayAlex, bestehend aus Alexandra Ullner, Malte Herbst und dem Drummer Katacharis. Dieses Mal hatten sie nur eine halbe Stunde Zeit, daher gab es nur Sieben songs. Als erstes wie auch im Goldkehlchen ein eigens von Alex komponierter Rock-Postpunk-song. Den liebe ich sehr und könnte ihn in Dauerschleife hören. Oder auch "burning head" in dem es darum geht, überarbeitet zu sein und dass einem buchstäblich der Kopf brennt. Als Zugabe wie beim letzten Mal auch "parsley"... Alex liebt halt keine Petersilie.

Nach einer Umbaupause ging es um 21.15 Uhr weiter mit ROSMARIN. Sie bescherten uns ein 70-minütiges Konzert vom Feinsten.

Silas, der Sänger der Band, ist von Anfang an mega gut drauf. Hose im 90iger Jahre Look, grünes Shirt, Ohrringe, Sonnenbrille...der Typ ist einfach klasse.

Die Band produziert einen Ohrwurm nach dem anderen... als erstes spielten sie meinen Lieblingssong "Ich will" in einer langen Version mit Intro. Danach folgten songs der neuen EP "viel zu viel", "zu zweit", " und ein Coversong, Ladadiladada. Es folgten "gipsy woman" , "weit weg" und "Merlin". Dazu gibt es ein Musikvideo. "Alles egal" und "wozu" sind auch mega songs. Der Hammer war der Cover-song "disco". Und als Zugabe mein Lieblingssong "lila/grün.

Das Publikum war super drauf, es befolgte auch alle "Anweisungen" von -Silas. Bei dem Cover-song Ladadi ladada war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Eigentlich ein song aus den 80igern, der wie ich finde im Original ziemlich langweilig ist, aber Rosmarin haben etwas ganz besonderes daraus gemacht, was auch mir super gefiel, obwohl ich diesen "Schlager" nie mochte.

Besonders beeindruckt haben uns auch dieses Mal die Saxophon-Einlagen

"Ich fühl mich Disco" ist auch ein Schlager , den ich immer als grottenschlecht abwertete, aber Silas hat das so besonders performt und uns alle begeistert. Wir sollten einen -Schritt nach vorn machen und uns dann drehen, einfach superwitzig. Alle Fans, das Publikum tobte. Wahnsinn.

Der besondere sound der Band, der mich stark an die Band 1975 oder auch an Daft Punk erinnert, gefällt nicht nur uns, sondern besonders der jüngeren Generation wie Schüler innen und Student innen. Tiefgründige Texte, die aber in einer Leichtigkeit vorgetragen werden... Beziehungsprobleme, Verliebtsein und Liebeskummer werden gefühlvoll und resilient "vermittelt", wie mir scheint, auch das trifft den Nerv der jungen Leute definitiv. Und meinen auch. Plötzlich habe ich das Bild von vor langer Zeit vor Augen, als ich unglücklich verliebt war und frisch getrennt, damals habe auch ich nicht nur mit Rock sondern auch genau mit dieser Art "Tanzmusik" meinen Kummer verarztet. Musik und Tanzen heilt die Seele. Bilder gingen mir durch den Kopf... so könnte man auch sagen, diese Musiker sind sehr gute "Psychotherapeuten". Wunderbar. Für mich als Schmerzpatientin besonders hilfreich. Mir geht es selten so gut wie bei einem Konzert.

Julian Blumnauer, Sänger von -Mykket Morton, übernahm wieder die Tontechnik, und das wirklich perfekt, wie immer. Ich saß direkt vor der Bassbox, mein Körper vibrierte. Da ich aber meine für mich eigens angefertigten Ohrstöpsel trug, machte es mir nichts aus.

Rebekka und ihre Tochter waren erst in der Umbaupause dazu gekommen. Auch sie sind genau wie wir schon einige Male auf einem Rosmarin-Konzert gewesen. Es wird auch nicht unser letztes -Konzert gewesen sein...